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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 530 -
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530 und gründeten 1518 in der inzwischen entstandenen Bergstadt eine Münzstätte, in welcher die ersten „Joachimsthaler", später schlechtweg „Thaler" genannt, geprägt wurden. Um 1526 sollen iu Joachimsthal und Umgebung an 8000 Arbeiter beschäftigt gewesen sein. Im Jahre 1545 ging der gesammte Bergbau au die Krone über, Joachimsthal wurde von Ferdinand I. zur königlichen Bergstadt erhoben und erhielt 1548 die bekannte „Joachimsthaler Bcrgordnung", welche später auch iu anderen Bergorten eingeführt wurde. Zu dieser Zeit wurden in Joachimsthal jährlich mindestens 27.000 Mark Silber erzeugt und betrug der jährliche Reinertrag 43.000 Thaler (in der früheren Schlick'schen Periode noch mehr). Später begann die Prodnetion zu sinke», hauptsächlich wurde aber der Bergbau durch den dreißigjährigen Krieg geschädigt, so daß 1651 die Joachimsthaler Münze aufgehoben und nach Prag übertragen wurde. Im XVII. und XVIII. Jahr- hundert wurden jährlich nur mehr ungefähr 3.000 Mark Silber erzeugt, iu der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts aber mit 500 bis 600 Bergarbeitern kaum 1000 Mark. Neben den angegebenen Silberquantitäten wurden indeß, wie erwähnt, auch andere Metallerze gewonnen. Die Verschmelzung der Erze geschah seit jeher in eigenen, schon von den Grafen Schlick angelegten Metallhütten, von denen seit dem XVII. Jahrhundert nur eine einzige bestand. Diese wurde in den Jahren 1853 bis 1858 allmälig anf die Erzeugung der bereits erwähnten Uranfarben eingerichtet, die seither sehr gering gewordene Silbererz-Erzeugung wird aber iu die Pribramer Silberhütte abgeführt, während ander- weitige Metallerze zu Freiberg in Sachsen eingelöst werden. Gegenwärtig sind bei dem Joachimsthaler Bergbau in zwei Grubenabtheilungen nur 240 Arbeiter beschäftigt. In der Nachbarschaft von Joachimsthal untersucht das Ärar durch seine Joachims- thaler Bergverwaltung das Terrain von Dürenberg, wo mehrere hoffnungsvolle Uran-, Kobalt- und Silber-Erzgänge durch einen Stollenbau angefahren worden sind. Unmittelbar an Joachimsthal und Dürenberg angrenzend, arbeitet eine Privat-Gewerkschaft, „Sächsisch Edelleutstolleu" und „Hilfe Gottes-Zeche", auf einem Gangsystem, wovon hauptsächlich der „Zeidler"-Gang eine ansehnlichere Menge Uranerze und etwas Silbererz liefert. Über der ältesten Geschichte des Pribramer Bergbaues schwebt tiefes Dunkel. Der Chronist Häjek von Libocan legt bereits der Fürstin Libusa eine glänzende Prophe- zeihuug über den Reichthum des „Birkenberges" unter dem Berge „Trebnsna" in den Mund und knüpft daran die dem Volke ebenso wohlbekannte als gern geglaubte Horymir- Sage. Sichere historische Kunde besitzen wir aber aus den ersten Jahrzehnten des XIV. Jahrhunderts. Nach dem ältesten vorhandenen Bergbuche haben in Pribrams Umgebung vor dem Jahre 1527 bereits 33 Grubenbaue (Zechen) bestanden, welche auf dem ganzen heute wohl durchforschten Erzterrain zerstreut waren, und zwar sowohl auf dem erzergiebigen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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