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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 536 -
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536 nebst mehreren anderen selbst bis 1300 Meter). Das Hanpterz ist silberhaltiger Bleiglanz, obwohl in relativ geringeren Mengen auch gediegen Silber, Rothgiltigerz, Fahlerz, Stefanit, Polybasit, Argentit, ferner oxydirte Bleierze u. a. m. vorgefunden werden. In den letzten Jahren spielen neben Bleierz auch Dürrerze (arm an Blei, doch hinreichend silberhaltig) eine wichtige Rolle. Zinkblende ist beinahe stets der Begleiter der Erze, außerdem Antimonit. Zur Concentrirung der in den Gruben gewonnenen erzigen Massen (ans einen dermaligen Durchschnittsgehalt der einzulösenden Erze von '/» Procent in Silber und 30 Procent in Blei) besteht bei einer jeden Grube eine Erzscheidestube, in welcher die reichsten Erzstücke (Scheiderze) für die Schmelzhütte von Hand präparirt werden. Außerdem ist für jede Grubenabtheilung eine Aufbereitungsanlage vorhanden, welche im Wesentlichen aus drei ausgedehnten, mit sehr zahlreichen und mannigfachen Aufbereitungsmaschinen ausgestatteten Werkstätten besteht, und zwar aus einem Quetsch- werke zur Behandlung der grob eingesprengten erzigen Massen (Mittelerze); aus einem Pochwerke (eventuell auch Mühlwerke) zur Bearbeitung des fein eingesprengten (ärmeren) Fördergutes (Pochgänge, vulxo „nasse" Zeuge); endlich aus einem Waschwerke zur Auf- bereitung des sogenannten Grnbenkleins, als welches Alles zu bezeichnen ist, was von den Abbau-Orten an kleinerem Korn einschließlich des daran haftenden Schmandes entfällt. Die von den sämmtlichen Grubeuabtheiluugen zumeist durch die Vermittlung des Anfbereitnngswefens producirten Erze werden an die Pribramer Schmelzhütte, 2>/2 Kilometer unterhalb Birkenberg an der Litavka gelegen, abgeführt. Diese Hütten- anlage bildet ein großartiges concentrirtes Etablissement, welches mit dem Bahnhof Pribram durch eine normalspnrige Flügelbahn verbunden ist. Die Erze gelangen zur Hütte in Graupen oder in Mehlform (als sogenannte Schlieche); die Erzgraupen werden zunächst (mittelst Kollermühlen) fein zerkleinert, sodann mit den Schliechen gemengt und in Fortschanflungsösen geröstet. Die Erzmischung enthält neben den bereits erwähnten 30 Procent Blei und «/» Procent Silber auch noch 5'/s Procent Zink und nicht ganz 1 Procent Antimon. Die gerösteten Erze werden mit den erforderlichen Zuschlägen (Kalkstein nebst Eisen) und bleiischen Zwischenprodneten in einem besonderen Gebäude (Beschickungshaus) gemengt und sodann in acht Hochöfen (modernen Ruudöfen) mit Eoaks und Holzkohle auf Werkblei verschmolzen, welches außer Silber auch Antimon enthält. Dem Werkblei wird zunächst mittelst des Pattin- sonirens ein ansehnlicher Theil reines Blei (Krystallisirblei) entzogen; das hiermit auf etwa ein Procent Silber angereicherte Blei — Reichblei — gelangt zum Abtreiben, als welches die Trennung des Bleies von dem Silber bezeichnet wird, — für den Laien der interessanteste (mit dem sogenannten „Silberblick" endigende) Proceß.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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