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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 539 -
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539 Außer den drei Matadoren des böhmischen Silberbergbaues von ehemals und jetzt (Kuttenberg, Joachimsthal und Pribram) gibt es in Böhmen noch zahlreiche andere Orte der Silbergewinnuug in früherer und theilweise noch in gegenwärtiger Zeit. Mies hat heute vorwaltcud einen Vleibergbau, baute jedoch ehemals auf Silber, wofür uicht blos der böhmische Name ,8ttibro" (Silber), sondern auch alte Urkunden sprechen. In dem nahen Kschentz wird in neuerer Zeit außer Blei auch etwas Silber (etwa 80 Kilo- gramm jährlich) gewonnen. In erster Reihe steht hier jedoch, namentlich in Bezug auf die Anzahl der Silberbaue das böhmische Erzgebirge. Gottesgab ist durch deu Bergbau auf Silber (angeblich 1535) entstanden und (schon 1579) eine königliche Bergstadt geworden; der Bergbau ist erst nach 1850, jedoch nicht definitiv aufgelassen worden. Klostergrab, durch Bergleute gegründet, hatte seit dem XVI. Jahrhundert einen ausgiebigen Silberbergbau, welcher erst in neuester Zeit wieder in Angriff genommen wird. Außerdem sind aus dem „bergbau- lustigeu" XVI. Jahrhundert zu nennen: Niklasberg, Presnitz nnd Weipert nebst mehreren anderen. Besonders wäre noch hervorzuheben Abertham, eine der ältesten Bergstädte Böhmens (westlich von Joachimsthal gelegen, auch mit ähnlichen montangeologischen Ver- hältnissen), wo in den Jahren 1529 bis 1589 (also in 60 Jahren) über 95.000 Mark Silber erbeutet worden sein soll. Im westlichen Böhmen wurde iu Michaelsberg vorgeblich schon im XIV., hauptsächlich jedoch im XVI. Jahrhundert Silberbergban betrieben, anderer Bergbauorte dieser Gegend nicht zu gedenken. Im südwestlichen Böhmen ist der alte Bergbau von Eli schau, „Silberberg "genannt, von besonderem Interesse. Derselbe blühte im XVI. Jahrhundert und soll bis etwa 1550 über 3000 Mark Silber jährlich eingelöst haben. Eine besondere Beachtung verdienen die Bergbaue des südlichen Böhmens: Nudolfstadt und Adamstadtl beiBudweis, dann Bergstadtl-Natiboritz bei Tabor. Der erstere datirt aus dem XIV. Jahrhundert und soll eine bedeutende Ausdehnung erreicht haben; zu Ende des XVI. Jahrhunderts erhob Kaiser Rudolf II. Rudolfstadt unter diesem Ehrennamen zn einer königlichen Bergstadt und Adamstadtl (UaI6 llai^) zu einem königlichen Bergstädtchen. Die Silberprodnetion soll damals bei 4000 Mark und mehr jährlich betragen haben; im Jahre 1569 wurde deßhalb in Budweis eine eigene Münz- stätte errichtet, welche jedoch nur bis 1612 bestand. Nach der Schlacht am Weißen Berge wurden beide Bergbauorte sür ihre Widerspenstigkeit förmlich geplündert nud der Bergbau erholte sich seither trotz einiger späteren Versuche uicht wieder. Der Bergbau vou Ratiboritz (Bergstadtl) bei Tabor entstand im Anfang des XVI. Jahrhunderts, nin dessen Mitte angeblich über 700 Mark Silber (nebst 12 Mark Gold) jährlich erzeugt wurde»; weiterhin bis 1610 lieferte Ratiboritz etiva gegen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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