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und Hredl findet sich auf den Komoraner Schichten im weiteren „Hangend" die etwas
jüngere Eisensteinablagerung „Hronda", nordwestlich von Zditz, mit einem ausgiebigen
Bergbau der Horovitzer Eisenwerke.)
Von Toenik weiter nach Südwest liegen minder bedeutende Eisensteingruben zerstreut
in der Gegend von Eerhovitz und Zbirov, weiterhin in derselben Richtung die Eisenstein-
zechen auf dem Racberge und in seiner Umgebung (unter anderen die bereits stark ausgebeutete
„Ouzkyzeche" beiHoloubkau). Die fernere Fortsetzung nach Südwest bilden die bedeutenden
Bergbaue bei Vossek-Brezina und bei Klabava-Eipovitz in der Gegend von Rokitzan. Die
von den verschiedensten Eisenwerken ausgenützte mächtig ausgedehnte Erzablagernng von
Klabava-Eipovitz bildet den westlichen Abschluß des Eisensteinvorkommens in den Komo-
rauer Schichten auf der nordwestlichen Seite der Silnr-Muldeuaxe (beziehungsweise der
böhmischen Westbahn). Indem wir nunmehr auf die andere (südöstliche) Seite dieser Axe
übertreten, begegnen wir in der Richtung von West nach Nordost (abermals parallel zu
der Muldenaxe) zunächst den Eisensteinzechen der herrschaftlich Stiahlauer Eisenwerke bei
Pilsenec und Sedlec, dann jenen der Zbirover und anderer Werke bei Straschitz und
Cheznovitz, ferner bei St. Benigna und Zajecov, die letzteren durch ihr sehr hohes Alter,
sowie durch die Reinheit ihrer Erze ausgezeichnet; es folgt dann der durch seine Ausdehnung
(und nebenbei auch durch sein Quecksilber-, beziehungsweise Zinnober-Vorkommen) hervor-
ragende Bergbau der herrschaftlich Horovitzer Eisenwerke auf dem Giftberge bei Komorau.
Hiervon östlich finden sich mehrere Eisensteinzechen der Horovitzer und theilweise der
Dobrlser Eisenwerke in der Gegend von Jinec einschließlich des Berges Vostry;
weiterhin sind die Berge Pisek, Velkä Baba, Mala Bäba, Studeuy und Bäba sämmtlich
mit Eisensteinzechen belegt. Diese Berge bilden den Anfang des mächtigen Bergrückens
„Hrebeny", welcher uns in nordöstlicher Richtung bis zu dem Skalkaberge oberhalb
Mnischek auf der einen und ober Revnitz auf der anderen Seite führt. Hier finden wir
einen ausgedehnten Eisensteinbergbau der herrschaftlich Dobri'ser Eisenwerke und haben
zugleich, an den Fluß Beraun stoßend, welcher das Vorkommen der Komoraner Schichten
(hier wie bei Berauu) nach Nordost beiläufig abgrenzt,' das Ende unserer flüchtigen
Wanderung erreicht, insoferne es sich uns nur darnm handelte, die Fundorte derjenigen
Eisenerze zu berühren, welche, den Komorauer Schichten angehörend, die Grundlage des
böhmischen Eisenhüttenwesens vornehmlich der „älteren Periode" bilden.
Diese ältere, beiläufig bis in die Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts (bis 1850)
reichende Periode ist wesentlich dadurch charakterisirt, daß in derselben die Eisenerze
nahezu ausschließlich mittelst der Holzkohle als Brennmaterial in den Eisenhochöfen zu
t Eine partielle, von der Hauptmulde abgerissene Fortsetzung und hiermit das eigentliche Ende der erzführenden
Komorauer Schichten findet sich bei Ouval, östlich von Prag.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch