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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 592 -
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592 Lobkowitz zum Zweck der Vornahme von Vorarbeiten für einen Moldau-Donaukanal eine hydrotechnische Gesellschaft gebildet, deren Gemeinnützigkeit durch ein Hofdecret (vom 6. August 1807) anerkannt wurde. Wegen technischer und ökonomischer Schwierig- keiten wurde das Project aber aufgegeben. Resultatlos blieb die Idee jedoch nicht; die Entstehung der ersten Eisenbahn in Böhmen, zugleich der ältesten auf dem europäischen Continent, knüpft an das Project des Moldau-Donaukanals an. In einer im Jahre 1813 erschienenen wissenschaftlichen Ab- handlung machte Franz von Gerstner, Professor der höheren Mathematik und Mechanik an der ständischen technischen Lehranstalt in Prag, den Vorschlag, anstatt der Wasser- verbindung eine Verbindung der Donau und Moldau zu Lande mittelst einer Eisenbahn herzustellen. Er erörtert in seiner Schrift, daß der projectirte Kanal weder eine größere Schnelligkeit, noch eine größere Wohlfeilheit des Transportes herbeiführen würde als der bisherige Transport auf der Landstraße und daß diese Vortheile nur durch Her- stellung einer Eisenbahn zu erreichen wären. Obwohl der Vorschlag allgemeinen Beifall fand, so hinderten doch die eingetretenen kriegerischen Ereignisse und die Auflösung der hydrotechnischen Gesellschaft die Verwirklichung des Projectes. Erst die Herstellung der Freiheit der Schiffahrt auf der Elbe ließ den Wunsch nach einer Verbindung der Elbe mit der Donau mittelst der Moldau und mittelst eines Schienenweges zwischen der Moldau und der Donau neuerlich entstehen. Franz Anton von Gerstner, Professor der praktischen Geometrie am polytechnischen Institute in Wien (ein Sohn des Vorgenannten), erörterte in einer im Jahre 1824 in Prag erschienenen Schrift neuerdings die Vortheile dieser Verbindung und erlangte mit der Allerhöchsten Entschließung vom 7. September 1824 die Concession zum Bau einer zwischen Mauthausen und Bndweis die Donau mit der Moldau verbindenden Eisenbahn. Diese 129 3 Kilometer lange Bahn, deren Ausgangs- punkte später Linz und Budweis wurden, ist am 1. August 1832 vollendet und als Pferdebahn dem Betriebe übergeben worden. Sie bestand als solche bis zum Jahre 1871 und wurde von der Aktiengesellschaft der Kaiserin Elisabeth-Westbahn in diesem Jahre zu einer Locomotiveisenbahn umgestaltet. Eine zweite Pferdebahn in Böhmen war die im Interesse der Bustehrader Kohlenwerke auf Grund der Concession vom 31. Juli 1827 begründete Bahn von Prag nach Vejhybka. Gegenwärtig bilden die böhmischen Eisenbahnen mit Dampfbetrieb ein reich ent- wickeltes Netz. Die älteste Eisenbahnlinie dieser Art ist die auf Böhmen entfallende Strecke der Linie Brünn-Prag-Bodenbach, als Staatsbahn gebaut und gegenwärtig im Besitz der österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft. Seit dem Jahre 1855 wurde eine Reihe von Gesellschaftsbahnen concessiouirt. So wurde durch Allerhöchste Entschließung vom 15. Juni 1856 an die unter der Firma „Südnorddeutsche Verbindungsbahn"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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