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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 618 -
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618 Die tüchtigsten Gewerbsleute verließen in Schaaren ihre alte Heimat. Man zählte solcher Exulanten nach beglaubigten ofsicielleu Registern auf einer einzigen der 64 Herrschaften des bestandenen Herzogthnms Friedland, in Friedland selbst, 3180, in Reichenberg 3800. Eine Zählung in? ganzen Herzogthum, geschweige denn in ganz Böhmen, hat Niemand vorgenommen. Erst im Jahre 1642 wurde wieder der Versuch gewagt, die Aufmerksamkeit der maßgebenden Kreise auf die wirthfchaftlicheu Verhältnisse des Landes zu lenken. Und in der That erscheinen diese Bemühungen der Beachtung nicht unwerth. Sie geben Zeugniß davon, daß in jener trübseligen Zeit ein gewisses Verständniß für gewerbliche und commercielle Dinge bereits vorhanden war. Johann Vogler, kaiserlicher Commissär des westphälischen Kreises, der Verfasser eines Tractates . i u r e maritima Luae Luesareae Najeslati eompelente," war ein Mann von solchem Verständniß. Es haben sich Bruchstücke eines Berichtes Voglers aus dem erwähnten Jahre erhalten, welcher diesen Ausspruch zu rechtfertigen geeignet scheint. An die „Con-Eommissäre" des Genannten gerichtet — den Abt Crispinus des Klosters Strahov und deu Grafen Heinrich Schlick — enthält der Bericht den motivirten Antrag „auf ein in der Prager Stadt einzurichtendes hochnutzbares Emporium oder Niederlage/' unter Voraussetzung der Thatsache, „daß die Navigation bis Prag bereits zum Stand gerichtet." Prag soll ein Stapelplatz ersten Ranges werden, die Handelsstraßen aus Welschland und dem Orient nach Mittel- und Nordeuropa sollen in Prag zusammentreffen u. f. w. Auch dieses Project wurde von den Kriegsereignissen auf die Seite geworfen; es blieb mehr als zehn Jahre liegen — „derer damals fürgewährten schwedischen Hostilitäten halber". Doch auch für Böhmen kehrte der Friede zurück. Die gänzliche Erschöpfung des Landes ließ aber dasselbe seiner Segnungen noch durch Decennien nicht recht theilhaft werden. Im Jahre 1652 traf Kaiser Ferdinand III. in Prag ein. Da kam auch die Wiederbelebung des Handels und der Gewerbe zur Sprache, wenigstens nebenbei. Der sich vor Allem dieser Frage bemächtigte und zu deren Lösung drängte, war das Mitglied der böhmischen Kammer Gerhard Lenx von Luxeustein, eben im Jahre 1652 um seiner Fähigkeiten willen vom Kaiser in den Adelstand erhoben. Er knüpfte au die Idee Voglers an, zu deren Verwirklichung er zunächst dafür eintrat, daß den Prager Städten das Privilegium zur Abhaltung zweier weiterer Jahrmärkte unter ganz besonderen Begünstigungen verliehen werde, um hierdurch „ein commercium activum an auswärtige Provinzien zu assequireu". Seine Anregungen wurden sehr ernst genommen und zu ihrer Durchführung zahlreiche Commissionen abgehalten. Dennoch kam Gerhard Leux nicht vorwärts. Der für den Fall der Annahme seiner Anträge als unausbleiblich nachgewiesene „considerable
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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