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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 636 -
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636 Ein Hofreseript vom 20. October 1757 verfugte die Vereinigung des Eommerzien- Consesses und des Manufactur-Collegiums in Prag zu einer einzigen Körperschaft unter dem Namen eines ,d<msessus in commereiulikus et manukaeturistieis". Zu dessen Präsidenten wurde Graf Franz Josef Pachta eruannt, unter den Mitgliedern erscheint neben den Grafen Sinzendorf, Ehamarö u. A. m. auch Otto Ludwig von Loscani. Leider starb derselbe schon nach wenigen Wochen im November 1757. Die böhmische Industrie verehrt in ihm einen ihrer aufopferndsten, erfolgreichsten Förderer. Der schon im Vorjahre wieder ausgebrochene verheerende Krieg, der sieben Jahre lang und mehr als anderswo im nördlichen Böhmen wüthen sollte, zerstörte viele, ja wohl die meisten Schöpfungen Loscani's; er hatte gleichwohl nicht umsonst gelebt — es fanden sich Männer, die, durch sei» rühmliches Beispiel angeregt, in seine Fußstapfen traten: Männer der redlichen, hingebungsvollen Arbeit. Und diese Arbeit war es, die ihnen das unerläßliche Vertrauen, auch das der Kaiserin, verschaffte, auf deren wohlwollende Einsicht nach wie vor alles Gedeihen gestellt war. Auch während des Krieges wurden von Wien aus Anordnungen znm Besten der böhmischen Industrie getroffen. Dahin gehört die am 24. August 1758 publicirte „Tnch- macherordnnng für das Königreich Böhmen", dazu bestimmt, die trotz des Handwerks- patentes auch bei dem Wollengewerbe noch immer bestehenden Unzukömmlichkeiten endlich auszurotten; doch waren die Zeitverhältnisse nicht darnach angethan, dieser Absicht den gehörigen Nachdruck zu geben. Noch in die Zeit des siebenjährigen Krieges fällt dagegen die Errichtung einer „Zeugfabrik" in Prag durch eine Frau von Textor. Ein kaiserliches Rescript vom 15. December 1761 lenkte eindringlichst die Aufmerksamkeit der Interessenten auf den Umstand, daß vom Jahre 1763 angefangen die Errichtung von Cottonfabriken in den kaiserlichen Erbländern durch kein Privilegium privativem mehr behindert sein würde, vielmehr „fürohin Jedermann freistehen wird, nicht mir die Cottone in Unseren gesammten Erblanden zn fabriziren, sondern auch ein Jegliches der- selben und also ebenfalls in die österreichischen mit Entrichtung der alleinigen erbländischen Manthgebühr einen freien Handel zu führen". Diese Einladung fiel auf einen fruchtbaren Boden. Der sie zuerst aufgriff, war Graf Josef Maximilian Kinsky, damals Oberst-Jägermeister des Königreiches Böhmen, ein — man darf sagen — leidenschaftlicher Freund industrieller Bestrebuugen. Als Herr der Herrschaft Bürgstein (Kreis Leitmeritz) hatte er sich dort durch Schaffung einer ganzen Reihe von Judnstrialien bereits als praktischer Volkswirth hervorgethan. Das Städtchen Haida nächst Bürgstein verdankte ihm seine Entstehung; es entwickelte sich in knrzer Zeit zu einem Centralpnukt des damaligen Verkehrs. Kinsky traf Ansialt zur Errichtung einer Barchentfabrik uud einer Eottondruckerei. Zu ähnlichem Vorgange wnßte er auch seine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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