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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 662 -
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662 einbezogen hatte. Ihm (A. Lanna) war die Regnlirung nicht nur der Zuflüsse der vberen Moldau und dieser selbst von Hohensnrt abwärts, sowie der Elbe bis zur Landesgrenze, damit zugleich aber durch Anknüpfung eiues schwunghaften Holzexportes nach Deutschland, insbesondereHambnrg, dieHebuug desSchiffbaues, dieErrichtuug zahlreicher Jndnstnalien, wie Brettsägen, Parkettenfabriken n. f. w., in Verbindung mit den Unternehmern Klein und Nowotny die Gewältigung der großen Kohlenlager von Kladno, die Gründung der Prager Eisenindustriegesellschaft, der Bau einer Anzahl wichtiger Eisenbahnen und noch vieles Andere zu danken. Faltis, der Erbauer der ersten mechanischen Flachsgarnspinnerei in Jungbuch bei Trautenan (1837), wurde dadurch der Reformator unserer Leinenindustrie und so der Wohlthäter besonders des böhmischen Riesengebirges. In seine Fußstapfen traten die Industriellen FranzGaberle,AloisHaase, Willibald Jerie, Gebrüder Walzel, Notter Kluge und Etrich u. s. w. Allerdings erwuchs dem Leinen durch die seit 1840 in den Handel gelaugteJ ut e ein wegen seiner außergewöhnlichen Wohlfeilheit überaus gefährlicher Rivale, gefährlicher als es die Baumwolle jemals gewesen. Man mußte sich schließlich auch zur Errichtung von Jutespinnereien und -Webereien bequemen, deren Zahl seit dem Ende der Siebziger-Jahre in fortwährendem Steigen begriffen ist. Wurde hierdurch auch die Landwirthschast nicht wenig in Mitleidenschaft gezogen —, die Flachsban-Area nimmt seither mehr und mehr ab — so erfuhr dagegen die landwirthschastliche Industrie gleichzeitig uach vielen Richtungen einen lebhaften Aufschwung. Erst um das Jahr 1820 war in Böhmen der Kar toffe lbau, der sich seit Ende des vorigen Jahrhunderts auf das Erz- und Riesengebirge beschränkt hatte, auch im Flachlande, auf den Großgütern wie in den Bauernwirthschaften, mehr und mehr ausgebreitet worden. Durch ihn erhielt die Sp i r i tu s - und Stärkemehlfabr ikat ion ein völlig neues Rohmaterial, das diese Industriezweige verhältuißmäßig rasch aus ihrer bisherigen Unbedentenheit emporhob. Besonders in den Gegenden südlich, südwestlich und südöstlich der Laudeshauptstadt, um Tabor uud Deutsch-Brod,, begünstigten die natürlichen Verhältnisse der Bodencultur die Entwickelung der Spiritusindustrie, welche derzeit 237 landwirthschastliche Brennereien und 8 selbständige (rein industrielle) Fabriken zählt. Schon 1838 gründete Ernst Gött l ing in Prag die erste Melasseuspiri tusbrennerei , eine Industrie, die zu Begiuu der Sechziger-Jahre eine bemerkenswerthe Stellung erlangte. Ein Spiritusindustrieverein und die durch ihu im Jahre 1875 begründete Breuuereischule — die einzige in Österreich- Ungarn— beschleunigte» den Entwicklungsproceß der landwirthschastlichen Industrie uach dieser Richtung in maßgebender Weise. In den Dreißiger-Jahren hob sich nicht weniger — besonders durch Weiurich in Dobravitz — die Zuckerindustrie, die sich nun auch der Dampfkraft bemächtigte, um mit dercu Hilfe die Zahl vou 150 größeren Etablissements
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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