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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 667 -
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067 Gesundbrunnen und Bäder. Unter den Schätzen, mit welchen der Boden Böhmens in so reichlichem Maße ausgestattet, ist der Reichthum an Gesundbrunnen nicht einer der geringsten. Obgleich über das ganze Land verbreitet, sind doch jene Heilquellen, deren Ruf sich über die weite Welt erstreckt, im nordwestlichen Theile des Landes gelegen und dort von zahlreichen anderen, minder berühmten umgeben, so daß hier das Hauptthermengebiet von Böhmen liegt. Hier reihen sich die Heilquellen von Bodenbach an der Elbe bis zum Alexanderbad im baierischen Fichtelgebirge: Teplitz, Bilm, Eachvitz, Krondorf, Gießhübl-Sanerbrunn, Karlsbad, Frauzensbad, Königswart, Marienbad aneinander, zu deueu unzählige Säuerlinge gehören, davon, wie schon der alte Kaspar Brnschins bemerkt, das Land Böhmen „überflüssig sehr viele habe, so doch alle gegen die Grenzen der Pfalz gelegen seien." Auch im Norden und Nordosten des Landes sprudeln einige Mineralquellen, von denen Johannisbad im Riesengebirge nud Liebwerda unter der Tafelfichte genannt sein mögen. Die übrigen minder wichtigen Quellen alle hier aufzuzählen, gebricht der Raum. Es ist nicht bloßer Zufall, daß Böhmen mit Heilwässern so reich gesegnet ist, wie anch die Vertheilung derselben keine zufällige, sondern von bestimmten Verhältnissen abhängig ist. Die Mineralquellen verdanken Entstehung und Dasein Wirkungen des Erdiuueru, die sich auf der Erdoberfläche da bemerkbar machen, wo örtliche Umstände solches gestatten. Wir wissen, daß das noch nicht erkaltete Magnia im Innern unseres Weltkörpers sich immer noch abkühlt nnd zusammenzieht, wobei es bei seinem nrsprünglichen Entstehen verschluckte Dämpfe und Gase ausstößt, die, einmal frei geworden, an die Erd- oberfläche zu dringen suchen, wo ihnen Sprünge und Klüfte in derselben dazu Gelegenheit geben. Treffen sie auf ihrem Wege mit Wässern zusammen, so werden sie von diesen aufgenommen, erwärmen sie mehr oder weniger und machen sie unter allen Umständen mehr geeignet, mineralische Stoffe der durchströmten Gesteine zu lösen und auszunehmen, um damit beladen an die Erdoberfläche als Mineral- oder Heilquelle auszutreten. Zum Ausströmen von Dämpfen und Gasen aus dem Erdinnern, ja in früheren Erdperioden sogar zum Hervorbrechen feuerflüssiger Massen bot und bietet der Boden Böhmens reichlich Gelegeuheit. Dem Laien scheint er freilich fest gefügtes Ganzes und er ist es in gewissem Sinne wohl auch, aber das Auge des Kundigen entdeckt unzählige Sprünge und Klüfte in demselben, die nicht regellos vertheilt, sondern nach ganz bestimmten Richtungen verlaufen und sich kreuzen. Das eine dieser Spaltennetze streicht Südwest- Nordost, Nordwest-Südost, das zweite in süd-nördlicher, ost-westlicher Richtung. Das erstere drückt sich durch den gegen Südosten gekehrten Bruchrand des Erzgebirge?, durch das Egerthal zwischen Schlackenwert nnd Maria-Kulm, sowie durch die Richtung
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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