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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 678 -
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678 ebenso jene über die zunächst Tepler Brunnen genannten Quellen von Marienbad. Johannisbad soll im XVI. Jahrhundert bereits stark benützt worden sein, die Quellen vou Liebwerda werden im Beginn des XVII. Jahrhunderts erwähnt, die Versendung des Gießhübler Säuerlings als Luxusgetränk nach Karlsbad im XVI., die des Biliner Sanerbruttnens nach Teplitz im XVIII. Jahrhundert, während der Gebranch der übrigen genannten Gesundbrunnen aus unserem Jahrhundert stammt. Diesem ist auch der mächtige Aufschwung eigen, den die Kurorte Böhmens genommen. Noch im Jahre 1815, dem ersten Jahre, aus welchem von sämmtlichen vier böhmischen Weltbädern Kurlisten vorliegen, finden wir die Zahl der Parteien in Karlsbad mit 1302, in Franzensbad mit 691, in Marienbad mit 187, in Teplitz mit 1636, im Jahre 1891 aber die Zahl der Kurgäste in den genannten Orten mit 35.109, 7807,15.231 und 6431 augegeben. Freilich war die national-ökonomische Bedeutung der Gäste in früherer Zeit zum Theil eine wesentlich größere als heute, wie wir daran ermessen können, daß der Knrsürst von Sachsen im Jahre 1691 Teplitz niit einem Gefolge von 326 Personen und mit 475 Pferden besuchte. Welche Wandlung vollzog sich auch in den Kurmethoden seit der Zeit, wo die Quellen von Karlsbad nur zu sehr lang dauernden Bädern benützt wurden, oder jener, wo 50 bis 70 Becher derselben täglich getrunken wurden, wo zu Teplitz nach einer hauptsächlich in Aderlassen und Schröpfen bestehenden häuslichen Vorbereituugskur 4 bis 5 Stunden täglich gebadet wurde, bis zu dem verständigen Kurgebrauche iu der Jetztzeit! Eine wesentliche Bereicherung der Heilmittel der böhmischen Kurorte erfolgte durch die im Jahre 1822 in Marienbad in Böhmen zuerst eingeführten, aus Deutschland über- kommenen Moorbäder. Auch die national-ökonomische Verwerthung der ersteren erfährt durch die Darstellung von Quellsalzen und Pastillen, von Moorlaugen und Extrakten eine stetige Steigerung. Die seit 1708 erfolgende Sprndelsalzerzeuguug in Karlsbad z. B. ist von 250 Kilogramm im Jahre 1788 derzeit auf 50.000 Kilogramm gestiegen und soll demnächst auf 100.000 Kilogramm gesteigert werden. Die im Jahre 1843 auf Grund von Versuchen des Chemikers Pleischl durch Dr. Hlawaczek eingeführte Versendung der Karlsbader Quellen, welche damals um 500 Gulden verpachtet wurde, wirft derzeit einen Pacht von 175.000 Gulden jährlich ab. Der Gießhübler Sauerbrunnen, der seit 1799 als Tafelgetränk an das kaiserliche Hoflager nach Wien geführt wird, dessen Versendung au entlegenere Orte erst vom Jahre 1796 an nachweisbar ist, wird derzeit in sechs Millionen Flaschen jährlich verschickt. Karlsbad versandte im Jahre 1891 1,480.000, Franzensbad 374.930, Marienbad 669.315 und Teplitz-Schönan 259.410 Flaschen Mineralwasser. Sowie Karlsbad die Darstellung des Sprudelsalzes durch Eindampfen einem seiner Söhne, David Becher, verdankt, dankt Franzensbad die zweckentsprechende Füllung der Quellen zum Versandt,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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