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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
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6 dem Mezöföld des Veßpremer Comitats durch den gegen den Siöfluß und den Plattensee niedersteigenden flachen Theil des Somogyer Comitats verbunden ist. An der dem Bakony zugewandten Grenze dieses Tieflands liegt der herrliche Balaton oder Plattensee, der außer seinen inneren Quellen durch die Flüsse Zala, Lesencze und den Zalaer Tapolcza- fluß und etwa dreißig größere und kleinere Bäche gespeist wird, während der Siofluß seinen überschüssigen Gewässern als Abfluß dient. Der Plattensee, dieser größte See Mittel- und Südeuropas, ist nicht nur durch landschaftliche Schönheit und die heilkräftige Wirkung seiner Bäder, sondern auch wegen seiner Fischerei bemerkenswerth. Die Plattensee- fischer wenden im Sommer sowohl, wie Winter überaus interessante Methoden und Werk- zeuge für den Massenfischfang an. Ein zweites Sammelbecken für die Gewässer des Mezöföld ist der rohrbedeckte See von Velencze mit einem Flächeninhalt von etwa 30 Quadrat-Kilometer. Übrigens sind die fließenden Gewässer dieses Tieflandes nur Bäche, unter denen es keine größeren gibt als den Sär, Siö und Kapos. Beide Tiefebenen sind, dank einem üppigen, auf reicher Dammerde ruhenden Pflanzenwuchs und dem sorgfältigen Ackerbau mehrerer Jahrhunderte, sowie einem Klima, das weit günstiger ist als das des Tieflandes an der Theiß, förmliche Schatz- kammern Ungarns. Saftige Wiesen, wohlbebaute Äcker, Fruchtgärten und Weinberge in steter Abwechslung mit herrlichen Waldungen kennzeichnen das ganze vunüntül. Die Geschichte dieses Landstrichs, wie wir sie kennen oder zu kennen beginnen, zerfällt in drei ganz selbständige Epochen. Die erste ist die vorgeschichtliche, als deren ungeschriebene Chroniken die Pfahl- bauten des Neusiedlersees, die an hundert Stellen gefundenen prähistorischen Bestattungs- orte und die ungemein zahlreichen Funde aus der jüngeren Stein- und Bronzezeit zu gelten haben. Diese Epoche ist noch lange nicht genau erforscht und wird vielleicht niemals' völlig bekannt werden. Sicher ist nur, daß zu Ende dieses Zeitraumes und vor Beginn der Römerherrschaft hier keltische Stämme, wie Bojer, Aravisker und andere, wohnten, die eine nennenswerthe Cultur erwarben und Städte gründeten, deren Namen auch die Römer zum großen Theil beibehielten. Die zweite Geschichtsepoche dieses Landes beginnt mit dem Zeitpunkt, wo Rom seine Herrschaft auch hieher ausdehnte, und endet mit Ärpäd, der an der Spitze seiner siegreichen Scharen das heutige Ungarn auf diesem Boden begründete. Ihre Zeit- abschnitte gehören der römischen, hunnischen und avarischen Herrschaft an. Die Römer nannten dieses Gebiet Pannonien und beendeten seine Eroberung, indem sie es an der ganzen Donaulinie von Preßburg bis Waitzen und von Waitzen bis Semlin mit Forts versahen, durch die sie den Angriffen der nördlichen und östlichen Barbaren zu widerstehen suchten. Auch im Binnenlande gründeten sie mächtige Städte,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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