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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
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18 Jahrtausende langem langsamen Sinken des Meeresbodens und dem damit Schritt haltenden stufenweisen Emporsteigen der südöstlichen Bergkette das Wasser sich nach und nach seinen Weg durch die Felsmassen brach, um von dem jetzigen ungarischen Alföld ans die walachische Ebene hinanszugelaugeu. Wer wüßte zu sagen, ja wer könnte es sich auch nur vorstellen, wie lange dieser titanische Kamps der Natur dauerte, da wir doch klare Beweise haben, daß der durchschnittliche Wasserspiegel der Donau in dem die untere Donau Ungarns umfassenden Felsenbette seit dem römischen Kaiser Trajan, also seit beinahe zweitausend Jahren sich nicht im mindesten geändert hat. Die Stein- und Knochenreste, welche sich in den das einstige Süßwassermeer um- gebenden Felshöhlen gefunden, bezeugen noch jetzt, daß hier schon in vorgeschichtlicher Zeit Menschen gelebt haben; und wie das Wasser sich nach und nach einen Weg bahnte und immer mehr Boden trocken ließ, so stieg auch der Mensch von den Felsgipfeln immer tiefer hinab und dehnte seine Wohnsitze auf die Ebene aus, wo seine Denkmäler das stumme Erstaunen der Nachwelt erregen, aber auch den Forscher anspornen, sich wenigstens ein beiläufiges Bild jener Zeit, jenes Menschen und jener Lebensweise zu entwerfen, von denen ihm diese uralten Überreste Kunde bringen. Das Dunkel, das auf der Geschichte solcher längstvergangener Zeiten ruht, lichtet sich in dieser Gegend erst, als die Weltherrschaft Roms sich auch des Stromlaufes der Donau bemächtigte, die erobernden Scharen der Lateiner mit ihren Schiffen auch diesen Strom, das Band zwischen Ost und West, befuhreu, Daeien nnd Pannouieu begründen, Donaubrücken bauen, für ihre Schiffe bis Regensburg hinauf einen Ziehpfad anlegen und Festungen bauen, um das neue Reich zu vertheidigen und zu sichern, das aber schließlich doch der von Osten daherströmeuden Völkerwanderung nicht trotzen kann und vor den kraftvollen Heeren der Gothen und Gepiden, wie später der Hunnen zusammenbricht. Die römischen Provinzen bekamen mit der Zeit neue Herren uud heute lebt das Volk der Römer im Donanthale nur noch, soweit seine Denkmäler von ihm sprechen. Und alsbald wieder erscheinen unserem geistigen Ange jene ritterlichen Scharen, die das heutige Ungarn schufen, und wir überblicken Jahrhunderte von Kriegen, die das Magyarenvolk als Schutzwall Europas gegen die Türkenmacht durchzukämpfen hatte. So manche große Episode auch dieses Zeitraumes hat sich an der Donau abgespielt uud mit dem gewaltigen Strome die mannigfaltigsten Erinnerungen verknüpft; das Bild, das wir von ihm geben möchten, wäre also nicht vollständig, wenn wir nicht wenigstens in großen Zügen auch dieser freud- und leidvollen Ereignisse gedenken würden. Nachdem die Türkenherrschast gebrochen war, wurde auch die Donau wieder ihrer friedlichen Bestimmung zurückgegeben; sie wurde zur Hauptstraße für den Verkehr des Westens und Ostens, weithin bis zu den Küsten Kleinasiens, mit denen ja schon die gar
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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