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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
Seite - 25 -
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25 mehr durch die Hoffnung und einige Erfahrung geleitet wird. Die Uferbewohner wissen, daß jede Übersluthuug mit dem Sande auch etwas Goldstaub mitbringt, der sich an den Rändern der Sandbänke ablagert. Da macht sich denn der Goldwäscher mit seinem vier- füßigen Tischchen auf, das mit grünem Tuch überzogen ist; sein Spaten hilft ihm die Beschaffenheit des Sandes zu erkunden, und wenn er das richtige Vorgefühl hat, wirst er etliche Schaufel voll auf das grüne Tuch, wo er so lange Wasser darübergießt, bis der Sand vou seinen erdigen Bestandtheilen gereinigt ist; mittlerweile lagert sich der Goldstaub im Tuche ab, während der leichtere Sand durch das Wasser weggespült wird. In der Regel bringt die Goldwäscherei eines ganzen Tages kaum ein paar werthvollere Körner ein; doch dies schreckt den hoffnungsreichen Goldwäscher keineswegs von weiterer mühseliger Arbeit ab. Die Donau hat in ihrem von Theben bis Gönyö reichenden Abschnitte ganz den Charakter eines Bergstroms. Ihr starkes Gesälle, das auf dieser Strecke von 100 Kilo- meter etwa 27 Meter beträgt, dann die lockere kiesige Natnr des von ihr durchströmten Bodens lassen es natürlich erscheinen, daß sie sich in diesem kein tieferes und bestündiges Bett auszuhöhlen vermochte, sondern je nachdem sie mehr oder weniger Wasser führte, also einen höheren oder tieferen Stand hatte, sich dort einen Weg brach und ein Bett schuf, wo sie auf deu geringsten Widerstand stieß. Die angeschwollene Flnth über- schwemmte fortwährend die kaum über die Linie des mittleren Wasserstandes erhöhten Ufer, und brauste gar ein stärkerer Wasserschwall über diese seichte Gegend daher, so konnten die in einer Breite von mehreren Kilometern abfließenden Flnthen auf ihrem Wege nach Belieben zerstören und schaffen. Und solche größere Überflnthnngen, welche bis zu 10 und 14 Tagen anhielten, suchten diese Gegend oft genug heim. So stieg, um nicht weiter zurückzugreifen, die Donan im Jahre 1783 auf sechs Meter über ihren gewöhnlichen mittleren Stand und verheerte durch ihre dahinstürmende Flnth zahl- reiche Ortschaften. Sechs Jahre später, 1789, wiederholte sich das Naturereiguiß uud 250 Quadratmeilen Landes standen unter Wasser. Im Jahre 1809 kam eine neue Über- schwemmung, da aber die Gegend hauptsächlich aus Wiesen und Hutweiden bestand, erholte sie sich rasch von diesem Schlage. Die immer wiederkehrenden Hochwasser, die in den Ortschaften längs der Donau große Verheerungen anrichteten, ja selbst das Leben der Einwohner gefährdeten, bewogen schon im Jahre 1800 die Bewohner der „Kleinen Schütt", auch Szigetköz genannt, beziehungsweise die Comitate Wieselburg und Raab, auf gemeinsame Kosten Schutzdeiche gegen die Hochwasser der Donau aufzuführen. Diese Deiche wurden in der That 1807 vollendet, waren aber so primitiv geartet, daß schon die Hochsluth des Jahres 1809 sie größteutheils vernichtete. Seitdem wurdeu auf dem Szigetköz noch wiederholt Schutzdämme errichtet, die jedoch auch uur von zeitweiliger
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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