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Semlin.
dringend erfordert und sie ist nun auch mit einem Kostenanfwande von 4 Millionen Gulden
durchgeführt. Von dieser Summe wurdeu 3^/s Millionen lediglich auf Baggerung, also
auf die Vertiefung des Bettes verwendet.
Bei Duua-Földvär endet der zweite Abschnitt des mächtigen Stromes, der bei
Venek begann und auf eine Länge von 233 Kilometer zusammen einen Fall von
16 5 Meter, also auf den Kilometer 7 Centimeter Gefälle hat. Die Breite des Stromes
ist auf dieser Strecke im Allgemeinen mäßig; das Bett ist weniger durch Sandbänke und
Inseln zerrissen, und hie und da kommen sehr breite Stellen, meist mit Untiefen verbunden,
vor. Die Höhe der wenig Abwechslung bietenden Ufer ist eine mittlere, der Lauf des
Wassers durch bedeutendere Krümmungen nur selten gestört.
Unterhalb Dnna-Földvars ändert sich der Charakter des Stromlanfcs und Bettes
vollständig. In dem flachen, sumpfigen Überfluthuugsbereich, den die Donau durchfließt,
hat sie sich keiu regelmäßiges, ständiges Bett auszuhöhlen vermocht; sie schlängelte sich
unaufhörlich hin und her, wobei sie ihren trägen Schlangengang gar oft änderte.
Dieser Abschnitt zieht sich, etwa 275 Kilometer lang, bei dem geringen Gefälle von
4 75 Centimeter auf den Kilometer, bis Erdöd hinab. Den so ungeregelten Zustand des
Bettes, der die Schiffahrt nicht wenig behindert, zu verbessern, war man bereits in
früherer Zeit bestrebt, indem man auf der überaus gewundenen Strecke Tolna-Mohäcs
schon 1821 vier große Durchstiche, zusammen von 6.000 Meter, ausführte, welche einen
aus lauter Windungen bestehenden Stromabschnitt von etwa 40 Kilometer einigermaßen
in Ordnung brachten. Bon 1825 bis 1870 wurden zwischen Paks und Batt ina wieder
7 neue Durchstiche gemacht und diese 11 Durchstiche kürzten den Lauf der Donau auf
dieser Strecke um etwa 96 Kilometer ab. Auch in neuerer Zeit wurden hier verschiedene
größere und kleinere Regulirnngsarbeiten mit einem Answande von 4 Millionen Gulden
ausgeführt, namentlich zwischen Harta und Madocsa, dann zwischen Ordas und Fajsz,
wo es dringend nöthig ward, das durch Seichtigkeit und Sandbänke der Schiffahrt sehr
unbequeme Bett zu vertiefen, die oft einstürzenden Ufer zu befestigen und die Verästlungen
des Stromlanses zu beschränken, bis das Bett der Donau nach Möglichkeit fixirt uud
dessen Weiterentwicklung gesichert war.
Ungarn IV.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch