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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
Seite - 74 -
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74 Donau von Moldova bis unterhalb des Eisernen Thores eine geeignete Verkehrsstraße zu schaffen. Die Pläne dazu ließ er alsbald unter der Leitung des berühmten ungarischen Ingenieurs Paul Väsärhelyi ausarbeiten. Und nachdem die nöthigen Summen durch die Regierung angewiesen worden, ließ Szechenyi schon im Jahre 1834 den Bau dieser Straße beginnen und sie wurde im Jahre 1837 dem Verkehr übergeben. Sein Hauptzweck dabei war, durch diese Straße bei niedrigem, die Schiffahrt hinderndem Wasserstand wenigstens die Güterbeförderung zu Lande zu ermöglichen. Das ist die sogenannte Szechenyi-Straße, ein würdiges Gegenstück der einstmals am jenseitigen Stromufer erbauten Trajausstraße und jedenfalls eine ganz hervorragende Leistung, die in ihrer Art einzig genannt werden muß. Die Straße mußte zum größten Theil, besonders aber längs des Kasanpasses, in die beinahe senkrecht aus dem Wasser emporsteigende Felswand gesprengt werden, und zwar an vielen Stellen mit so tiefer Seitenhöhlung, daß die steile Wand einem Schirme gleich hervorgewölbt über ihr hängt, während längs des freien Randes eine feste Steinmauer Mensch und Thier vor dem Sturz in die Tiefe schützt. Das große Werk hat ein riesiges Aufgebot an Kraft und Arbeit beansprucht. Zur nämlichen Zeit, im Jahre 1834, beendigte Väsärhelyi in Plavisevicza seinen großartigen Plan zur Schiffbarmachung der Stromschnellen in der Unteren Donau, und zwar auf Grund jener umfassenden, überaus genauen und gewissenhaften Aufnahmen, die, namentlich bei dem am 23. Oktober 1834 eingetretenen außerordentlich niedrigen Wasser- stande bewerkstelligt, ein möglichst getreues Bild der Katarakte, ihrer Strömungen und der Eigenthümlichkeiten des Strombettes ergaben. Diesen ungewöhnlich niederen Wasserstand beuützte Väsärhelyi schleunigst, um auch die in der Schiffsbahn befindlichen Klippen, soweit dies durch Menschenkraft möglich, abtragen zu lassen und so die Schiffahrt in den Stromschnellen wenigstens einigermaßen zu erleichtern. So wurden bei dem Stenka-Katarakt mehrere hervorstarrende Felszacken abgesprengt, bei Kozla und Dojke eine ansehnliche Menge Felsen beseitigt und bei Dojke am rechten Ufer sogar förmlich ein kleiner Kanal durchgebrochen. Auch bei Jzläs- Tachlälia wurden viele Felsen, sowohl trocken gelegte, als im seichten Wasser befindliche, abgetragen. Der kleine Wasserstand dauerte nicht lange, aber mit Hilfe von 1000 bis 1500 Arbeitern wurden zusammen 3500 bis 4000 Kubikmeter Felsenmaterial aus der Schiffsbahn hinweggeräumt. Szechenyi setzte mittlerweile sein begonnenes Werk unermüdlich fort. Vor Allem galt feine Sorge dem Ausbau der Szecheuyi-Straße, und damit hatte er wenigstens einen Theil, freilich nur den geringeren, seiner hieher gerichteten Bestrebungen verwirklicht. Diese bedeutende Schöpfung zu ehren, ließ der „Ungarische Ingenieur- und Architektenverein"
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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