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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (4), Band 16
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80 den Eisernen Thor-Kanal einzuleiten ist, um darin die berechnete Wassertiefe herzustellen. Die hiedurch entstehende große Geschwindigkeit des Wasserlaufes macht es nothwendig, die Schiffe bergan in künstlicher Weise ziehen zu lassen, doch wird dies der Schiffahrt keineswegs ein Hinderniß bereiten und der Kanal genügt selbst den größten Anforderungen, welche die Donauschiffahrt unter den obwaltenden Verhältnissen an ihn stellen kann. Nachdem die Gesetzgebung durch den Gesetzartikel XXVI: 1888 die zur Durch-- sühruug der Regulirungsarbeiten erforderlichen 9 Millionen Gulden bewilligt hatte, organisirte der Minister Gabriel Barofs im Juni 1889 die zur Leitung und Beaufsichtigung der Arbeiten berufene königlich ungarische technische Bauleitung der Eisernen Thor- Regnliruug. Er stellte an ihre Spitze den Sectionsrath Ernst Wallandt, betraute den Flnßregulirungs-Jngenieur und gewesenen Landes-Baninspector Julius Hajdu, den Braunschweiger Maschinenfabrikanten Hngo Luther und die Berliner Discontogesellschaft mit der Durchführung der Arbeiten und schloß mit Letzteren als Generalunternehmern am 22. Mai 1890 den Unternehmungsvertrag endgiltig ab. In diesem Vertrage war die Beendigung der ganzen Arbeit bis Ende 1895 bedungen. Die Arbeiten wurden in feierlicher Weise in Gegenwart von Vertretern der gemeinsamen, der österreichischen und ungarischen, sowie der serbischen Regierung und einer großen Anzahl von Interessenten am 15. September 1890 begonnen, wobei Gabriel Baross die Aufgabe zufiel, die Ausführung dieser großartigen Arbeiten durch Sprengung des unteren Bergfortsatzes am Greben eigenhändig zu beginnen. Dieser bedeutsame Moment ist durch eine gleich an der Einfahrt der Unteren Donau bei Alibög in die Felswand des linken Ufers eingegrabene Gedenktafel verewigt. Der Beginn der Arbeit zog alsbald die Entstehung ganzer Beamten- und Arbeiter- colonien längs der einzelnen Stromschnellen nach sich; die sonst stumme Gegend belebte sich, in den Steinbrüchen wimmelte es tausendköpfig, die Klippen der Donau widerhallten vom Getöse der Bohr-, Steinbrech- und Baggermaschinen, die sich bemühten, sie abzubröckeln und hinwegzuschaffen; ganze Reihen von Schiffen und Eisenbahnzügen schleppten Steine herbei, im Eisernen Thor-Kanal mühten sich Hunderte, ja Tausende von Arbeitern, kurz Alles war Bewegung und Thätigkeit, war von einem bisher unbekannten Leben erfüllt. Es dauerte nicht lange, so stürzte der Bergkegel des Grsben in Trümmer, denn die riesigen Minen waren mitunter mit 50 bis 80 Metercentner Dynamit geladen, und die Unmassen mit uralten versteinerten Ammoniten durchsetzten Kalkgesteins wurden zu Schiff und zu Bahn hinweggeschleppt, um den Grebendamm bauen zu helfen. Für die anzulegenden Kanalbetten wurde vor Allem der Felsengrund mittelst eines eigens zu diesem Zweck sehr sinnreich constrnirten Sondirschiffes genau ausgemessen; dann begannen die auf Schiffen installirten Felsenbohr- und Brechmaschinen, letztere mit
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (4), Band 16
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (4)
Band
16
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.18 x 21.71 cm
Seiten
616
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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