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über dessen Gründung und Eingehen aber keine Daten vorliegen. Die Burg mit ihren
sämmtlichen Gebäuden stand noch in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ganz
wohl erhalten auf ihrem einsamen Felsen. Sie war mit Mauern, Schanzen und einem Gürtel
von Sumpf befestigt. Heute sind von dem stolzen Adlernest nur noch einzelne Theile übrig,
darunter die Kirche und der Bnrgthnrm mit Uhr und Glocken. In drei Zimmern befinden
sich bronzene Reliefporträts berühmter Männer, nebst allerlei Bildern, deren eines von
Hogarth ist. Der Kirchhof ist mit neunzehn Batthyäny'schen Bildnissen geschmückt. In der
Das schloß zu Mikosd.
Rüstkammer finden sich Panzerhemden, Schilde, Lanzen und eine sehr alte Fahne. Der
Brnnnen ist 45 Klafter tief iu den Felsen gehöhlt. Die Burgkeller und Kasematten sind
sehr ausgedehnt. Nemet-Ujvär hat den Batthyäny ihr Prädikat gegeben und hier befindet
sich auch ihre Gruft; doch liegt bekanntlich Graf Ludwig Batthyäny, der erste ungarische
Ministerpräsident, nicht hier, sondern auf dem Kerepeser Friedhof zu Budapest. Der Burg
zu Füßen liegt im Stremthale Güssing, Sitz des Stuhlrichteramtes und Bezirksgerichts,
mit einer Sparkasse. Es sind ferner ein Schloß und ein Franeiseanerkloster vorhanden. Die
Einwohnerzahl beträgt 2.003. Güssing gehört theils dem fürstlichen, theils dem gräflichen
Zweige der Batthyäny. Nahebei liegt Sulz (Söskut) mit angenehmem Sauerbrunnen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch