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Totis-Töväros zählt jetzt nahe an 12.000 Einwohner. Seine einfachen, aber
hübschen ebenerdigen Häuser lassen auf den ersten Blick erkennen, daß die Einwohnerschaft
zum größten Theil aus Gewerbetreibenden und Kaufleuten besteht. Unter den Ersteren
haben die Tuchwalker sich eine hochangesehene Stellung gemacht; noch im Jahre 1836
gab es 136 Tuchwalkermeister in der Stadt. Die Goldschmiede waren gleichfalls bedeutend;
eines ihrer Prachtwerke aus dem vorigen Jahrhundert wurde im Jahre 1884 auf der
Ausstellung für Goldschmiedekunst zu Budapest bewundert. Sehr gesuchte Jndustrie-
artikel waren ferner die Lederwaaren von Totis, besonders das sogenannte „Reiherleder",
womit Totis das ganze Land versah. Gegenwärtig ist das Kleingewerbe hier, wie
überall, im Rückgang begriffen. Die heutige Totiser Industrie ist hauptsächlich wegen
ihrer Majoliken und irdenen Gefäße angesehen.
Der Anblick von Totis-Töväros ist nicht gerade
anziehend; die Straßen sind meist uugepslastert und,
mit wenigen Ausnahmen, eng und ungeregelt. Stock-
hohe Häuser gibt es nur ganz wenige in der Stadt.
Erst in neuester Zeit, seitdem die Eisenbahnlinie
Überreste des Klosters in Majk aus dem XVIII. Jahrhundert.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch