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Professor Victor Recsei aber fand bei der Regulirung des Szechenyi-Plahes mitten in
der Stadt die Grundsteine der uralten St. Lanrentinskirche auf.
Auch die Geschichte der Graner Insel ist sehr gedenkenswerth. Fünf- bis sechshundert
Schritte stromaufwärts von der eisernen Brücke finden sich nämlich am Donau-User
hügelartige Erhebungen und Ruinenreste. Hier stand vor alters das Kloster der Jnsel-
nonnen, iu dem sich die Könige Salomou und Geza versöhnt haben. Anch König Bela
der Blinde sprach wiederholt in diesem Kloster vor, welches mehrere Vorrechte genoß,
so nnter Anderem das Manthrecht auf der Donau ausübte. Das Kloster fiel den Türken
Gran von» Festungsberg gesehen.
zum Opfer, und erst nach Jahrhunderten wurde durch den Primas Scitovszky wieder ein
Nonnenkloster in Gran gegründet.
In der Primasstadt bezieht sich jedes Denkmal auf die Grauer Erzbischöse, dereu
Würde sich im langen Laufe der Jahrhunderte stetig fortentwickelt hat.
Im Sinne des alten ungarischen Kirchenrechtes, welches Peter Pazmäny auf der
Tyrnauer Synode im Einzelnen feststellte, müssen dem Erzbischos von Gran, als erstem
Kirchenfürsten Ungarns, die übrigen Erzbischöse Gehorsam leisten; ohne Einwilligung
des Primas dürfen sie keine Bischöfe weihen; die Streitfragen der Bischöfe entscheidet
der Primas; der Erzbischof ist der Richter der in der Erzdiöcese befindlichen Bischöfe.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch