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Johann Vajda, der vortreffliche ungarische Dichter, verbrachte seine Kinder- nnd
Jugendjahre in Vaäl, wo sein Vater herrschaftlicher Oberförster war: den Vaäler Wald
besang er in mehreren schönen Gedichten.
Wo diese beiden Thäler zusammenstoßen, bilden sie das Kajaßö-Thal; hier sollen,
wie die uralte Sage will, die Gebeine des in der Tärnoker Schlacht gefallenen Feldherrn
Keve bestattet sein.
Das Martonväsärer Thal ist einer der anmuthigsten Theile des Comitats. Es öffnet
sich unterhalb Ercsis auf die Donau. Von Täruok an verläuft es zwischen fruchtbaren
Das Schloß zu Martonväsär.
Hügeln, die an verschiedenen Punkten Ausblicke auf schöne Ebenen gewähren. Später
verflacht sich die wellige Oberfläche zu einer geneigten Ebene, in deren tiefstem Grnnde,
zwischen die Höhen von Snkorö und Päkozd gefaßt, der Spiegel des Velenczeer See's
aufblitzt. Durch dieses Thal nehmen die Bndapest-Stuhlweißenburger Landstraße und die
Siidbahnlinie ihren Weg.
Die schönste Ortschaft ist Martonväsär, mit 2200 Seelen, Sitz der reichsten
Domäne des Comitats. König Sigismnnd hatte sie sammt ihren Gestüten seiner
Gemahlin Barbara geschenkt; später war sie Eigenthum der durch Maria Theresia in
den Grafenstand erhobenen Familie Brunswick, nenestens wurde sie durch Erzherzog
Josef angekauft. Von der Eisenbahn aus hat man einen schönen Blick in den lanbreichen.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (4), Band 16
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (4)
- Band
- 16
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.18 x 21.71 cm
- Seiten
- 616
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch