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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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4 Theil der Karpathen die natürliche Landesgrenze, und wenn auch im Süden die Thaya nicht als ein eigentlicher Abschluß angesehen werden kann, so erheben sich doch in der Nähe jener Gegend, wo die zur Douau eilenden Gewässer wie dieRippen eines Fächers sich vereinigen, die Polauer Berge als ein natürlicher Grenzstein oder besser gesagt, als ein weithin sichtbarer hochaufragender Wartthuriu, der anzeigen soll, daß hier das Burggebiet von Mähren beginnt. In Bezug auf die Bodengestaltung finden wir daselbst die verschiedenen Formen der Erdbildung vereint, wobei nur die Extreme derselben vermißt werden. Die mit ewigem Eis und Schnee bedeckten Bergriesen der Alpenwelt, öde Hochthäler, wo jede Vegetation erloschen ist» wo Gießbäche und Lawinen tosend und krachend niederstürzen und der Mensch die oft wunderbaren Formen der Felsen und des Eises mit stillem Grauen betrachtet, sind hier nicht vorhanden. Nirgends verliert das Gebirge den Charakter des Lieblichen, welches selbst da noch hindurchschimmert, wo sich die Berge zu imposanteren Massen wie im Norden und Osten aneinanderreihen. Aber auch die Ebenen dehnen sich nirgends so weit aus, daß das Auge nichts als eine Fläche erblickt, sondern es wird überall vom flachen Lande aus auch dessen gebirgige Umrandung gesehen. Überall herrscht frisches, pochendes Leben, nirgends hört die Vegetation, wenn sie auch manchmal einförmig wird, ganz auf, überall kann sich der Mensch häuslich niederlassen. Will er jedoch, gedrückt von Sorgen und beladen mit Kummer, die Gesellschaft fliehen und mit sich und seinem Schmerz allein sein, so findet er auch hierzu Orte genug; selbst die Einsamkeit eines Urwaldes mit seiner düsteren und ergreifenden Pracht kann er genießen. Einen besonderen Reiz gewährt die Abwechslung von Acker-, Wiesen- und Waldland, wozu sich in dem südlichen Theile auch Weingärten gesellen. Die Wälder bedecken etwa ein Viertel der Bodenfläche und bilden hier und da große zusammenhängende Complexe; besonders ist dies in dem Gesenke und in den Karpathen der Fall, allein auch im Innern des Landes, wie z. B. nördlich von Brünn, liegt ein Waldgebiet von sehr bedeutender Ausdehnung. Der westliche und nordwestliche Theil von Mähren gehört einer Bodenerhebung an, welche man gewöhnlich das böhmisch-mährische Bergland, richtiger aber das böhmisch- mährische Plateau nennt. Dasselbe besteht größtentheils aus Granit, Gneiß und Glimmerschiefer, denen sich am Ostrande die Schichtgesteine des Rothliegenden, sowie die der Culm- und Devonformation, von dem Brünner Syenitzug durchbrochen, anschließen; es erscheint gegen Osten nud Südosten durch eine Linie begrenzt, welche von Hohenstadt über Müglitz, Proßnitz und Wischan nach Brünn und von da in südöstlicher Richtung bis an die Grenze Niederösterreichs läuft.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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