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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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14 Osten ab, ist gegen drei Viertelstunden lang und besitzt, wie schon sein Name sagt, keine Quelle und keinen Bach. Steile, weiße Felsenwände, in denen hier und da der Eingang zu einer Höhle sichtbar ist, begrenzen es, aber aus den Spalten und Ritzen des Gesteins wuchert reichliches Gestrüpp und riesige Tannen und Fichten haben ihre Wurzeln in dasselbe hineingetrieben, während die Thalsohle von saftig grünem Rasen überzogen ist. Dieser Contrast zwischen dem weißen Gestein und dem tiefen Grün der Pflanzen bringt eine höchst malerische Wirkung hervor. Immer neue Felsengruppen thürmen sich in wechselvollen Gestaltungen empor, deren schönste die sogenannte Teufelsbrücke ist, ein natürlicher Felsenbogen, welcher zwei Klippen in schwindelnder Höhe miteinander verbindet, und den man aus der Ferne gesehen für die Reste einer gewaltigen Felsenburg halten könnte. In dem obersten Theile dieses Thales hört der Baumwuchs auf und es geht allmälig in ein ödes Plateau über, das sich von hier bis S lonp erstreckt und an den Karst erinnert, dem es wunderbar gleicht. Es befinden sich daselbst viele trichterförmige Vertiefungen, welche das Regenwasser aufnehmen und in das zerklüftete Gestein des Bodens versickern lassen. Die Gewässer, welche aus dem östlich und nördlich davon gelegenen Grauwackengebiete kommen, verlieren sich in Erdlöchern und Höhlen. So stürzen die Wässer, welche sich bei Ostrov in einigen kleinen Teichen vereinigten und dann eine Mühle treiben, unmittelbar vom Mühlrade aus in Löcher. In ähnlicher Weise verschwindet auch der weiße Bach (Bilä voda) bei Holstein und der Luhabach bei Sloup. Das Volk glaubt daher, daß sich unter diesem Gebiet ein großer unterirdischer See befinde, welcher alle Tagewässer aufnehme und dessen Ausflüsse an anderen Orten wieder zu Tage treten. Jedenfalls ist der Bergrücken, welcher das Dürre Thal von dem oberen Pnnkoa-Thal trennt, von unterirdischen Wasserläufen ganz durchwühlt und von einer Unzahl von Höhlen und Grotten durchzogen. Ununterbrochen nagt das Wasser seit Jahr- tausenden an dem Kalkgestein und hat hier und da eine Höhle über der anderen geschaffen. Öfters wurden dann die trennenden Decken durchbrochen, es erfolgten Einstürze von Wänden und Zusammenbrüche, die Ursache jener erwähnten trichterförmigen Boden- vertiefungen, welche an die Dolmen des Karstes erinnern. Auf solche Weise ist jedenfalls auch der gewaltigste Erdsturz dieses Gebietes, die Macocha, entstanden. Durch einen freundlichen Hochwald, nordwestlich von dem Dorfe Vilimovitz aufsteigend, gelangt man, ohne daß irgend welche Anzeichen von etwas Besonderem oder ungewöhnlich Großartigem vorhanden wären, ganz unerwartet an den Rand eines schauerlichen Abgrundes. Eine grauweiße Felswand stürzt über 130 Meter senkrecht in die Tiefe, so daß kaum Jemand ohne Furcht von der einfachen eisernen Umfriedung, welche an dem äußersten Rande dieses Felsens angebracht ist, in die Tiefe
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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