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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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34 gegen Osten und Süden in eine fleißig bebaute Thalweitung, welche von der zur March eilenden Teß reich bewässert und nach diesen Richtungen von einem lieblichen Berglande begrenzt wird, das als eine Fortsetzung des hohen Gesenkes vom Backofenstein an zu betrachten ist. Eine Einsenknng, welche von Frankstadt bei Schönberg in südöstlicher Richtung gegen Dentsch-Lieban streicht und von einer Eisenbahn durchzogen ist, trennt den nördlichen mehr gebirgigen von dem südlichen mehr hügeligen Theil dieser Bergland- schaft. Aus letzterem ragt als weithin sichtbarer Waldberg der Bradlstein (601 Meter) empor, von dessen Felsenspitze ein großer Theil Nordmährens dem Beschauer seine charakteristischen Formen zeigt. Das Gebirge, welches sich südöstlich vom hohen Gesenke bis zum Sattel bei Weißkirchen zwischen der Becva und Oder erstreckt, führt deu Namen „das niedere Gesenke" und trägt im Allgemeinen jenen Charakter, welcher dem Berg- lande östlich der Zwittawa eigen ist, mit dem auch der geologische Bau übereinstimmt: breite plateausörmige Rücken von 400 bis 600 Meter Seehöhe mit vielen flachen Kuppen und nur selten entwickelter Kammbildung. Einförmigkeit ist somit die Haupteigenschaft dieses ziemlich rauhen Gebietes, das übrigens gleich dem hohen Gesenke von einer fleißigen und zugleich genügsamen Bevölkerung bewohnt wird, die sich ebenfalls stark mit der Leinen- industrie beschäftigt, deren Mittelpunkt hier Römerstadt ist. Vor Zeiten wurde wohl auch der Bergbau stark betrieben, woran noch der Name des Städtchens Bergstadt erinnert. Doch hat auch dieses Gebiet trotz der geringen Abwechslung seiner Bodensormatiou und seiner Vegetationsverhältnisse einige Reize. So befindet sich drei Viertelstunden südlich von Bergstadt in dem schauerlich schönen, von Felsen und bewaldeten Bergcn stark eingeengten Hangen-Thale ein bedeutender Wasserfall, der dadurch merkwürdig ist, daß das Wasser über eine 21 Meter hohe Felsenwand zuerst in einen trichterförmigen Vorsprung derselben stürzt, aus demselben in tausend Strahlen emporgeschleudert wird uud dann erst in einem zweimaligen Absatz zur Tiefe braust. Eine zweite Merkwürdigkeit des Gebietes ist ferner der nordnordwestlich von Hof unfern der fchlesischen Grenze gelegene kegelförmige 780 Meter hohe Randenberg nichtsofehrwegenseiuereutzückeudeu Fernsicht, als ganz besonders, weil er ein ehemaliger Vulkan ist. Vor Allem fällt es auf, daß die Abhänge bis fast zum Gipfel wohl bebaut sind; das lockere vulkanische Gestein verwitterte leicht und hat eine gute Ackererde vou eigenthümlich röthlicher Färbung geliefert. An den Rändern der Felder liegen ganze Wälle von Lavablöcken und blasigen Schlacken, welche die Laudleute dahin znsammeugetrageu haben. Gegen den Gipfel des Berges zu verschwinden die Felder, weil das festere basaltische Gestein, das überall aus deni Bodeu hervorragt, den Anbau verhindert; nur einzelne starkstämmige, niedere Lärchen uud struppige Wachholderbüsche haben ihre Wurzelu in die Klüfte des Gesteins geschlagen. Den obersten Theil des Gipfels bildet ein kleines von Basalttrümmern bedecktes Platean,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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