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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 57 -
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57 Lande selbst vorfinden. Die Werkzeuge erhielten ihre Form dnrch rasche Schläge und lassen einen mehrfachen Formentypus erkennen: Messer nnd Schaben, Speer- und Lanzen- spitzen und rohe Äxte, die an Holzstäben und Stielen befestigt waren. Ähnliche Funde von Knochen diluvialer Thiere, durchbohrte Zähne, rohe Stein- werkzeuge und ein besonders merkwürdiger menschlicher Uuterkieserreft wnrden in den Kalksteinhöhlen von Stramberg bei Neutitschein aufgeschlossen. Die bisherigen Löß- und Höhlenfunde in Mähren aus der Diluvialepoche deute« auf einen nomadisirenden Jägcr als Urbewohner hin, dessen Abstammung noch unerforscht geblieben ist. Die spärlichen menschlichen Überreste, besonders die extrem dolichocephalen Schädel mit geringer Kapacität, niederer Stirne, wulstigen Augenbrauenbogen bilden die Merkmale einer niederen Entwicklung, die ihn von dem gegenwärtig lebenden Menschen uuterscheideu. Neolithisches Zeital ter uud Beginn der Metallzeit . Überaus zahlreich uud mannigfach sind die Fuude aus deu späteren Perioden der Vorzeit Mährens. Gleichwie die Diluvialepoche unserer Erde ohne scharfe Grenze, ohne irgend eine allgemeine Flut, welche den diluvialen Thieren, dem Mammut und Wollnashorn, dem Höhlenbär und anderen plötzlich den Untergang bereitet Hütte, in das heutige Alluvium übergeht, so finden wir einen allmäligen Übergang vvn den älteren zur jüngeren Stein- zeit, an vielen Stellen rohe Stein- und Knochenwerkzeuge, gemengt mit polirteu und geschliffeneu, mit mannigfachen Bein- und Hornartefacten, zu welcheu sich nach uud nach Objecte aus Metall, zuerst aus Bronze, Kupfer und Gold, später aus Eisen und Silber gesellen. Ein wesentlicher Unterschied indessen waltet bezüglich der begleitenden Thierwelt ob. An die Stelle diluvialer Wald- und Steppenthiere, die zum Theil ganz ausgestorben, zum Theil wie das Ren und der Vielfraß in nordische Gegenden gedrängt sind, treten Wolf und Fuchs, Hirsch und Reh, Wildschwein, Biber und andere Jagdthiere, während der Mensch das Pferd und Rind, Ziege uud Schaf, Torfschwein nnd Torshund zu zähmen nnd seinen häuslichen Zwecken zu unterwerfen verstand. Mit den Werkzeugen und Geräthen aus Stein, Bein nnd Geweihen, die man in alluvialen Schichten Mährens, in Höhlen wie im freien Felde, im Untergrund der Städte und Dörfer, im Schntt einstiger Lager- und Wohnstätten und besonders in Grabstätten angetroffen, fanden sich auch Thongefäße, Schmuck und Waffen aus verschiedenen Zeit- perioden, deren Altersbestimmung um so schwieriger ist, als bei dereu Aufsammlung nicht alle Momente der Lagerung und des Zusammenseins in Betracht gezogen und häufig blos auffälligere Objecte, besonders metallischer Natur beachtet wurdeu. Die Steiuwerkzeuge der ueolithischeu Periode bestehen nicht mehr blos aus Quarz- varietäten, sondern häufig aus sehr harten und zähen Gesteinsarten, Granit und Diorit,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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