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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 72 -
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72 (Marahaner) zum erstenmale in den Annalen genannt wird, brachten mährische Abgesandte ans dem Reichstage zn Regensburg dem Kaiser Geschenke dar. Um diese Zeit tauchten in Mähren zwei Fürsten auf: Mojmar im westlichen Theile und Privina, der in Nentra saß; sie geriethen aus unbekannten Ursachen in Streit, der mit der Flucht Priviua's zu Radbod, dem Grenzgrafen der Ostmark, endigte (830). Der unglückliche Ausgang des Krieges hatte aber die wohlthätige Folge, daß Privina, zum Christeuthum bekehrt, in Traismauer getauft wurde, von welcher Zeit an das Christenthum im Nentraer Gebiet schnell Wurzel faßte. Die Freundschaft Privina's mit Radbod dauerte jedoch nicht lange; ein Zwist nöthigte den flüchtigen Mährerfürsten, mit seinem Sohne Kozel zu Salachs, dem Greuzgrafeu in Kärnthen, zu ziehen, auf dessen Verwendung Kaiser Ludwig dem Privina einen Theil von Unter-Pannonien am Flnsse Sala zu Lehe» ertheilte, wo er am Plattensee die Moosburg erbaute und hierauf auch in dieser Gegend eifrig das kirchliche Wesen förderte. Das Gebiet um Neutra und Moosburg wurde der Passauer Diöeefe und somit der Salzburger Metropole untergeordnet. Währeud Privina mit dem deutschen Reiche in Frieden lebte, suchte sich Mojmar von der fränkischen Oberhoheit zu befreien, aber der Versuch mißlang, da König Ludwig (der Deutsche) nach einem siegreichen Zuge nach Mähren Mojmar absetzte und dessen Neffen Rastiz (Rastislav), der an dem Onkel zum Verräther wurde, den Mährern als Fürsten einsetzte (846). Aber auch Rastiz setzt die Versuche seines Onkels, das Abhängigkeits- verhältniß Mährens vom deutscheu Reiche zu breche», fort, schlägt ein Heer König Ludwigs, das 855 in Mähren einbrach, läßt sich in Verbindungen mit den unzufriedenen Elementen im fränkischen Reiche ein und sucht auch den dem deutschen Reiche feindseligen Hof von Byzanz in sein Interesse zu ziehen. Aber nicht blos in politischer, sondern auch in kirchlicher Richtung wollte er Mähren dem deutschen Einflüsse entziehen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß auch im Gebiete der Mojmarideu das Christenthum durch deutsche und italienische Missionäre Wurzel geschlagen hatte, aber die große Volksmasse durchdrang die neue Lehre nicht, weil die Missionäre der Volkssprache entweder gar nicht oder nur wenig mächtig waren. Um nun Lehrer zu gewinnen, welche das Christenthum in der Volkssprache predigen könnten, erbat sich Rastiz der slavischen Sprache kündige Glaubensboten von dem griechischen Kaiser Michael; dieser schickte ihm die zwei der slavischen Sprache vollkommen mächtigen Söhne des Patriziers Leo, Constantin (später Cyrill genannt) und Method, die im Jahre 863 in Mähren eintrafen, in einer Zeit, die dem apostolischen Wirken nicht sehr günstig war, da man in Mähren wieder zum Kriege gegen König Ludwig rüstete, welcher auch im August des Jahres 864 in Mähren einfiel, den besiegten Rastiz zwang, Geiseln zu stellen und durch einen Eid das alte Tributär Verhältniß Mährens zum deutschen Reiche anzuerkennen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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