Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 94 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 94 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17

Bild der Seite - 94 -

Bild der Seite - 94 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17

Text der Seite - 94 -

94 Lndanitz diesen Wirren fern. Nnr Wenige hatten sich mit geringer Mannschaft zum Ausstand geschlagen. Ohne Schwierigkeit erlangte Ferdinand 1.1549 (12. April) die Anerkennung seines Erstgeborenen Max II. als Nachfolger im Königreich Böhmen und Markgrafthum Mähren. Auch wußte er die Staude für die gemeinsamen Bedürfnisse heranzuziehen, die dem Länderstaate des Hauses Habsburg durch deu Kamps »in Ungarn und die Türken- kriege erwuchsen und das Band einer Interessengemeinschaft knüpfen halfen. Die Tage Maximi l ians II. (1564 bis 1576), des protestantensrenndlichen Herrschers, zeigen Fortdauer uud Entwicklung vorhandener Zustande ohne verhängniß- volle Störungen, wenngleich die Anfänge des Jesuitenordens in Olmütz nnd Brünn, das rasche Emporkommen des Collegiums in erstgenannter Stadt, mit welchem seit 1574 eine Universität verbunden erscheint, nnd andere Anzeichen der katholischen Restanration wachsende Erregungen und Besorgnisse im entgegengesetzten Lager wachrufen und Stürme voraussehen lassen, die in den trüben Zeiten Kaiser Rudol f s II. (1576 bis 1611) wirklich hereinbrechen. Je mehr wir uns der Eingangsschwelle des XVlI. Jahrhunderts nähern, desto deutlicher werden die Vorboten der großen Krise, innerhalb welcher auch unseren! Lande eine führende Rolle zufallen sollte. Zwei Parteien treten zum Schluß des XVI. Jahrhunderts einander immer schroffer gegenüber: die der katholischen Restaurationspolitik des Prager Kaiferhofes befreundete» Adeligen und Regierungsmänner und die im Akatholicismns, namentlich in der Brüder- gemeinde wurzelnden Antonomisten Mährens; Führer der letzteren wird Karl von Zierotin (Zerotin — geboren 1564, gestorben 1636). Nach manchen harten Anfechtungen gelingt es ihm, 1603 an die Spitze des Heerbanns seiner Staats- und Glaubensgenossen zu treten. Als Führer der Gegenpartei erscheinen der Landeshauptmann Berka von Dnba und der jugendliche, hochstrebende Bischof von Olmütz, Franz I. von Dietrichstein (gestorben 1636). Die Stimmung wird immer kampflustiger und das Ansehen des kraftlosen, unzugänglichen, ja unsichtbaren Herrschers, der seinen Palast auf dem Hradschiu in Prag nie verließ und hier seinen wissenschaftlichen und künstlerischen Liebhabereien lebte, sinkt immer tiefer. 1604 bricht der Aufstand Boeskai's los und reißt Oberungarn mit sich fort, aber auch der leidige „Bruderzwist im Hause Habsburg" ist bald im Gange und Erzherzog Matthias entschlossen seinen kaiserlichen Brnder, Rudolf II,, zur Abdankung zu zwingen. Da gab es denn auch in Mähren 1607 bis 1608 stürmische Tage. Die kaiserliche Partei verliert jeden Halt und der Eibenschitzer Ständetag besiegelt die Wahl Karls von Zierotin zum Landeshauptmann. Mährens Bewegungspartei vereinigt sich mit den ungarischen und österreichische» Gesinuungsgeuossen in Znaim (April 1608) unter der Fahne Erzherzogs Matthias und mit seinem Heergefolge bricht dieser in Böhmen ein.
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild