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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 96 -
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96 wie dies alsbald in seiner abwehrenden Haltnng gegenüber den verlockenden Anträgen des Sachwalters der deutschen Union, des Fürsten Christian von Anhalt-Bernburg, zu Tage trat. Mähren huldigte dem neuen Herrscher und erhielt von ihm die Verbriefung seiner Rechte und Freiheiten. Es kamen friedlichere Jahre, doch verschleierte die äußerliche Ruhe die im Innern fortdauernden Gegensätze, uud bald stehen wir vor einer neuen Krise. Zunächst kündigt sich ein politischer Krieg zwischen dein Wiener Kabinet und den Länderständen an, in welchemZierotin vorAllem das Wort gegen denCardinalministerKhlesl führt. Im General- landtage, der zu Linz im Sommer des Jahres 1615 einberufen wurde, erlitt die Regierung mit ihrem Plane eines Feldzuges gegen die Türken eine Schlappe. Anderseits bewies der Prager Generallandtag, vom Herbst desselben Jahres, daß der Partikularismus dem Princip der Föderation überlegen sei. Nur die Mährer gingen mit den Böhmen für den Fall eines feindlichen Angriffs den Vertrag auf wechselseitige Vertheidigung ein, aber die von ihnen zugesicherte Truppenzahl befriedigte die Böhmen nicht. Die Glaubensfrage verwickelt sich immer mehr, die katholische Mission mißfällt den gegnerischen Ständen und zwischen dem Adel Mährens und den landesfürstlichen Städten walten Streit und Verbitterung. Vor Allem aber sind es die Ereignisse in Böhmen, die bald der Königswahl des Adoptivsohnes Kaiser Matthias', Erzherzogs Ferdinand von der steiermärkischen Linie (1617), folgen und in dem sogenannten Prager „Fenstersturze" der katholischen Statt- haltereiräthe vom 23. Mai 1618 ihren Ausgangspunkt haben, mit deren Nachwehen sich die Zukunft Mährens in verhäugnißvoller Weise verquickt. Eine Zeitlang glückt es dem Ansehen Zierotins, sein Land von der Theilnahme am Aufstand Böhmens zurückzuhalten. Ahnungsvoll sprach er aus: die Stände Böhmens sollten nicht zu viel anstreben, denn leicht könnten sie Alles verlieren. Der Wiener Hof benützt ihn als Vermittler. Im August 1618 erscheint der Thronfolger im Landtage zu Brünn und erwirkt den Durchzug für das kaiserliche Kriegsvolk, aber die Forderung eines Landesaufgebotes gegen den böhmischen Aufstand wird abgelehnt. Noch hofft Zierotin auf die Wirksamkeit einer bewaffneten Vermittlung Mährens. In Wien findet sie jedoch einen wenig empfänglichen Boden, denn die schärfere Tonart beginnt dort vor- znherrschen, uud als sich Zierotin den 17. September im Prager Landtage einfindet und für die Niederlegung der Waffen das Wort nimmt, um dann bei Hofe für Böhmen mit besserem Erfolge unterhandeln zu können, bekommt er eine herbe Rüge zu hören. Die Bewegungspartei Böhmens und Österreichs arbeitet vergeblich an der politischen Bekehrung Zierotins. Seine letzten Erfolge im schwierigen Werke der Nentralisirung Mährens knüpften sich an den Brünner December- und Jannar-Landtag (1619). Noch lehnt man die Bundesforderungen der Böhmen ab, bald treiben jedoch die Verhältnisse dem unheilbaren Bruche zu.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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