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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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100 Thuru erscheint in Brünn und arbeitet im voraussichtlichen Falle der Verweigerung für den weiteren Widerstand. Der Brünner November-Landtag athmet diese Stimmung. Man sendet an den in Ungarn dazumal allgewaltigen Fürsten Siebenbürgens, den ungarischen „Wahlkönig" des Neusohler Tages, Gabriel Bethlen, als Verbündeten des Pfälzers eine Botschaft um Hilfe, man bewirbt sich um das Gleiche bei dem flüchtigen Exkönig Böhmens, der zunächst in Schlesien haltgemacht hatte. Jener will sich seine Unterstützung theuer bezahlen lassen, dieser hat nur Vertröstungen feil. Gern würde der hart geprüfte Vater- landsfreund Karl von Zierotin die schlimmen Nachwehen dessen, wovor er treulich gewarnt, durch seine Fürsprache abwenden, aber Zeiten und Menschen sind andere geworden. Während die Stände Mährens eine Botschaft mit der Erklärung ihrer Ergebenheit an den Kaiser ausrüsten, besetzen die Feldobersten Ferdinands II. die Haupt- städte des Landes. In Wien finden die Abgeordneten kühlen Empfang. Mähren gilt in den Augen der Krone als unterworfen, in die Hände des Landesfürsten auf Gnade uud Ungnade sich ergebend, und sein Vertrauensmann und Vollmachtträger wird der Olmützer Fürstbischof Franz vou Dietrichstein (1621, 13. Januar), den im Jahre 1619 die Acht der Stände getroffen. Die Hoffnungen jener, die als Rädelsführer der Bewegung in Mähren von dem Umschwung das Schlimmste zn befürchten hatten, klammern sich noch an den Krieg Gabriel Bethlens mit Kaiser Ferdinand II., an die Parteigängerschaft des Markgrafen von Jägern- dorf, der in der Gegend von Neutitschein und Weißkirchen mit seiner Streitmacht anftancht, während der Fürst Siebenbürgens die Kaiserlichen in der Gegend von Straznitz befehdet. Aber diese Hoffnungen sind eitel; Gabriel Bethlen zieht den Nikolsburger Friede» (Ende 1621) dem längeren Kriege mit dem Kaiser vor und der Jägerndorfer hat bereits seine Rolle ausgespielt. Die neue Waffenerhebung Gabriel Bethlens vom Jahre 1623, welche den kaiserlichen Feldobersten Albrecht von Waldsteiu (Walleusteiu), den Mann einer großen Zukunft, im Feldlager bei Gödiug festhält, konnte au dem Geschicke Mährens nichts ändern, ebensowenig als im Jahre 1626 der Einbruch der Verbündete» des Sieben- bürger Fürsten, Ernst Grafen von Mansfeld und des Herzogs von Weimar auf ihrem eiligen Heerwege uach Uugaru. Damals hatten sich Mährisch-Neustadt uud Leipuik der Augreifer so tapfer erwehrt, daß sie die verwirkten Privilegien wieder erhielten. Wir müssen nun aber der Zustünde Mährens gedenkeu, die sich als Folgeil der Schlacht am Weißen Berge innerhalb der Jahre 1621 bis 1628 ergaben nnd theils vorübergehende Erscheinungen, theils bleibende, nachdauernde Thatsachen bilden. Zunächst begann unter dem Vorsitz Dietrichsteins als Verweser der Landeshauptmannschaft der Proceß gegen die in drei Classen eingetheilten „Rebellionsführer"; von den 24 in Haft genommenen wurden 20 znm Tode verurtheilt, diese Strafe jedoch im Gnadenwege
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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