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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 165 -
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165 Lehre Christi zu verlegen, dann aber, als plötzlich die Mutter Gottes und neben ihr der krähende Hahn erschien, hierüber erschreckt den letzten Felsblock auf beide Kanten der Stein- mauern fallen ließ, so daß derselbe fortan die Decke eines ungeheuren Felsenthores bildete. Auch am Waldabhang des Ortes Pohler nächst Mährisch-Trübau wurde der Teufel, der hier mit Roß und Wagen sein Unwesen trieb, durch ein Madonnenbild verscheucht. Im Becva-Thal wollte der Teufel den Bach mittelst einer Felsmauer absperren, um die frommen Bewohner unter Wasser zu setzen. Den Gesetzen der Hölle gemäß mußte aber die Mauer in einer Nacht bis zum ersten Hahnruf fertig werden. Wenig fehlte mehr zur Vollendung, da krähte der Hahn und unter Blitz und Donner fuhr der Böse zur Hölle. Die Überreste der Felstrümmer heißen bis jetzt die Teufelsmauer. Ähnliches sagt man von der Teufelsmauer in Nieder-Mohrau. Der Höllenfürst erscheint weiter in wechselnden Gestalten; so als Waidmann in grüner Tracht, das Barett mit einer rothen Feder geziert, wie er sich Verträge mit Menschenblut unterschreiben läßt, oder als altes Männchen, Koker mit Namen, das einem armen Weibe am Andreastag statt Gold Tannenzapfen bescheert (Kokerstein bei Mährisch-Schönberg), dann als Wälscher mit dunklem Antlitz und auffallender Kleidung, welcher einen Jäger zu verborgenen Schätzen in Kalksteinhöhlen führt (Quarklöcher- Tropfstein), am mährischen Abhang des Schneeberges, ferner am Teufelssteiu nächst Mührifch-Altstadt, mit den Abdruckspuren eines Menschenfußes und Pferdehufes, da der Satan einen Engel bis dahin verfolgte, und am Teufelssitz bei Studein, wo wieder ein armer Sünder, durch die gnadenreiche Gottesmutter geschützt, seinen Klauen gerade da entrann, wo der teuflische Seelenjäger, bei einem Felsen ausruhend, seinen unförmlichen Körper im Stein abdruckte; auch (bei Kuuovitz) als Hüter vergrabener Geldschätze, die aber nur mit einem von vier schwarzen Katern gezogenen Pflnge ausgeackert werden können. Ferner wirkt der Böse als „Käferle" in Stangendorf bei Mährisch-Trübau. Dasselbe ist entsprossen einem Urigel, das ist einem Ei ohne Dotter von einer schwarzen Henne. Ein Urigel bringt Unheil und mancher wird ihn erst gegen das Lebensende los. In derselben Gegend, östlich von Reichenau, befindet sich ein bewaldeter Berg, einst Ziegenfuß, auch Seekamm benannt, auf dessen Gipfel ehedem ein Schloß stand, das aber versank, als der Pact der jungfräulichen Besitzerin mit dem Fürsten der Hölle zu Ende ging und sie von demselben zerrissen wurde. Aber auch von guten Geistern weiß die Sage zu erzählen: von zierlichen kleinen Wesen, die sich in der Nähe der Menschen auf Dachböden und in Roßställen aufhalten und ihnen dienstbar sind, so „das Hauswirtle" in der Zwittaner und Mährisch-Trübauer Gegend, oder in unterirdischen Gängen nndRäumen,sogenannten „Zwirgellöchern" (Zwerg- stollen) wohnen, so zu Lotschuau im Zwittawathal, Stangendorf bei Mährisch-Trüban,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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