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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 168 -
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168 Als schöne oder häßliche Frauen üben die Feen ihren Zauber aus. Sie lassen Jünglinge die Wunderblume finden und mittelst derselben ihren Krystallpalast betreten, wo sie ihnen Gold und Edelsteine spenden (Schatz im Sternberger Schloß). Die weisen Frauen bereiten sür arme oder kranke Leute aus heilenden Kräutern Salben und Arznei (Trebitsch und Groß-Meseritsch). In den Gebirgsgegenden der böhmisch-mährischen Grenze spielt die Alraunwurzel (man6ra»vru) jetzt noch eine verborgene Rolle. Nach Verbreitung des Christenthums erstanden aus den Alraunen die Genossinnen des Teufels, die Hexen. In Schönbergs Gauen, zum Altvater hin, waren der Peterstein, früher der hohe Ruck (Rücken) geheißen, dann der Hexenstein bei Petersdorf die Hauptversammlungsorte der Hexen. Eine Hexensage knüpft sich auch an Stangendorf. Hier quollen nämlich vor vielen hundert Jahren aus sieben Gründen Wässer zu Tage und belebten mehrere Mühlen. Da bettelte ein dunkles Weib von Mühle zu Mühle um Brot, erhielt aber nur harte Worte und Schläge. Aus Groll riß es mit rachsüchtigem Fluche die Fetzen vom Leibe und verstopfte die Quellen. Seit jener Zeit sind sie versiegt und die Mühlen verschwunden. Die alte Hexe hält aber unsichtbar treue Wacht und Niemand wagt es, die Quellen zu öffnen. Sehr verbreitet sind auch jene Sagen, an die sich der Glaube knüpft, daß begangener Frevel den Urheber noch bei Lebzeiten durch Verwünschung in ein Thier oder Ver- wandlung zu Gestein, nach dem Tode aber durch ruheloses Umherwaudelu bestraft. Dergleichen erzählt man von den Mädchen in der Burg zu Türuau bei Mährisch- Trübau und von jenem in der Schloßruine Alttitschein, die in weißem Kleide zur Harfe Klagelieder singend um Mitternacht herumwandeln und der Erlösung harren, nachdem sie in ein häßliches Gewürm verwünscht wurden; oder von der Jungfrau des Schlosses in Neuhaus bei Schönberg, die, in einen feuerschnaubenden Drachen verwünscht, nur mittelst eines Haselästchens erlöst werden könne; weiter vom Mann in Wolfsgestalt in den Forsten der Umgebung Brünns. Mit Vorliebe rankt sich die Sage um abenteuerlich geformte Gesteingebilde. Eine solche romanhafte Sage knüpft sich an den Rabenstein bei Znaim. Fee Hiltrndewandelte einst im Vollmondschimmcr zum Thaya-Fluß, um heilkräftige Zauberkräuter zu sammeln, und traf einen schlafenden Ritterjüngling. Von heftiger Liebe entbrannt, weckt sie den Schlafenden und bietet ihm in ihrem Zauberschlosse eine Ruhestätte an. Ritter und Fee werden Mauu und Weib. Vier blühende Knaben entsprossen dem Paare. Auf einem Streifzuge erfährt der Ritter die Schreckensnachricht, daß sein Vater gefangen im Thurm- verließ der nahen Burg Zuaim schmachte. Doch zu spät kömmt er zur Rettung. Er umarmt nur mehr seines Vaters kopflosen blutigen Leichnam. Von Wahnsinn erfaßt, tödtet er seine drei Kinder, welche vor dem Felsenschlosse spielen; als er aber den vierten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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