Seite - 169 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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Knaben niederhauen will, bannt ein Zauberspruch Hiltrudens das schon erhobene Schwert.
Seine Glieder erstarren, die Form ist Stein geworden: „Rabenvater", später „Rabenstein",
der noch jetzt das Profit eines Menschenkopfes zeigt. Hiltruden mit dem letzten Knaben sah
man niemals wieder.
In der Nähe von Nikolsburg erheben sich weithin sichtbar die Polauer Berge. Am
Abhauge des einen, dessen Anhöhe die Ruinen der Maidenburg bedecken, stehen drei
schlanke Felsengebilde, menschlichen Gestalten ähnlich. Es sind dies die von dem Burgherrn
ans Geldgier ermordete Tatarenprinzessin und ihre zwei Begleiterinnen, Mlche er vom
Söller hiuabwars, die aber am Morgen in starre Felsklippen verwandelt sich drohend
vor den Fenstern des geistesnmnachteten Burgherrn erhoben. Eine andere Version erzählt,
es habe die Burgfrau ihre Töchter, da sie sich, von dem Ritterfräulein der nahen Burg
auf dem Rosenstein aufgestachelt, ungehorsam zeigten, deshalb verflucht und zu Stein
verwünscht. Die Anstifterin des Ungehorsams fand auch im Tode keine Ruhe. Sie
erscheint im Mondesschimmmer als weiße, blasse Jungfrau, umfaßt die Steingestalten,
denen oft klägliche Seufzer entfliehen, und fleht sie um Verzeihung an.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Band 17
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Mähren und Schlesien
- Band
- 17
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.42 x 21.88 cm
- Seiten
- 750
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch