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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 177 -
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177 Volksleben der Slaven. Volksstämme und Dialecte. Die slavische Bevölkerung Mährens bildet einen integrirenden Bestandtheil des böhmischen Volksstammes, mit dem sie von alters her durch das feste Band einer gemeinsamen Schrift- und Literatursprache zu einer Nation verbunden ist. In den westlichen, an Böhmen angrenzenden Bezirken Bystritz, Neustadt!, Saar, Jglau, Teltsch, Dacitz und Jamnitz hängt die mährische Volkssprache auch dialectisch mit der böhmischen zusammen, während sie weiter nach Osten in mehrere Dialecte gespalten ist, die sich sowohl von einander, als auch von der gemeinsamen Schriftsprache bald mehr, bald weniger unterscheiden, nirgends jedoch in dem Maße, wie etwa die deutschen Dialecte vom Neuhochdeutschen. Im Allgemeinen unterscheiden sich die mährischen Dialecte von der Schriftsprache durch die volleren, vor Zeiten auch in Böhmen üblichen a-, o-, u-Laute nach weichen Consonanten statt der engeren e und i des jetzigen Böhmisch: äusa — dusu — Zuso (böhmisch äuSk — duSi — sed'ä, leöa (böhmisch seäi, IeA). Nach den Verschiedenheiten der Dialecte und der Volkstracht theilt sich das mährische Volk in mehrere Stämme. Doch sind es diese äußeren Unterscheidungszeichen nicht allein, welche die Individualität der einzelnen Stämme ausmachen, auch in geistiger Beziehung, im Volkstemperament, in den geistigen Anlagen, in Sitte und Brauch unterscheiden sich die einzelnen mährischen Volksstämme von einander. Der bedeutendste und wichtigste der mährischen Volksstämme sind die Hannaken (llanäei). Diese haben ihre Sitze in der Mitte Mährens, in jener fruchtbare» Ebene, die seit jeher den Namen Hanna führt, so benannt nach einem unbedeutenden Flusse gleichen Namens, der unweit von Kremsier in die March mündet. Das Stammland der Hannaken erstreckt sich von Wischan und Plumeuau über Kostelec und Namescht gegen Littan und Sternberg und Groß-Wisternitz, von da weiter gegen Trschitz, Kokor, Tobitschan nnd Kojetein zu den Quellen der Hanna im Westen von Plnmenan. Ferner werden zu den Hannaken gerechnet die Bewohner des Landstriches von der Mündnng der Becva bis Mährifch-Weißkirchen, Bystritz am Hostein und Napajedl. Das Charakteristische der hannakischen Mundart bericht in einer eigenthümlichen Umlautuug der i- nud u-Laute. Statt des böhmischen ?ima, öila, sila, sii-oky, Ii6, petina spricht derHannake rede, xela, sßla, söroke, 146, peiena, das heißt, er spricht jedes y und das knrze i nach den Sibilanten, den Palatalen und I als eiu nur ihm eigen- thümliches ö aus, während er das lange ^ in ö verwandelt. Kurzes u verwandelt sich in der hannakischen Aussprache iu eiu eigenthümliches ü, langes ü (c>u) in v: rökö, «ilokö cestö Mähren. 12
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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