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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 186 -
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186 In der Sylvesternacht stellt sich im Uugarisch-Broder Bezirke das „wilde Weib" ei«. Man stellt für sie auf den Tisch ein Stuck Brot, Salz, ein Messer und ein Glas Wasser. Es ist dies offenbar ein Überrest des altheidnischen Morana-Cnltus. Am Dreikönigstag wird in der Kirche Wasser, Kreide und Weihrauch geweiht. Mit dem geweihten Wasser begibt man sich zuerst in den Garten und besprengt damit die Obstbäume, um dadurch ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen nnd sie vor Ungeziefer zu schützen. Dann nimmt die Hausfrau drei Weizenähren, besprengt alle Räumlichkeiten des Hauses und räuchert sie aus, während der Hauswirth mit der geweihten Kreide auf alle Thüren das K 7 M f B schreibt. Das Weihwasser wird dann zum Gebrauch fürs ganze Jahr wohl verwahrt. Mit diesem Wasser besprengen die Eltern ihre Kinder, wenn sie eine Reise antreten oder heiraten; die Bienenzüchter besprengen damit die Bienenstöcke, wenn sie im Frühjahr den Honig ausnehmen oder den Schwärm ansetzen. Ein wenig davon gießt man in den Hansbrnnnen und gibt drei Löffel davon mit geweihtem Salze der Kuh, weuu sie kälbert. Nachmittags wird „Das Drama von Betlehem" mit Recitativ und Arien theatralisch aufgeführt. Nach Art der mittelalterliche» Passionsspiele ist der ernsten Handlung eine ziemliche Dosis komischen Elementes beigemischt, welches durch die Figur des Juden und durch die Teufelsgestalten repräsentirt wird. Dergleichen Dramen von größerem oder geringerem Umfange gibt es eine bedeutende Anzahl. Die Scene wird durch eine höchst primitive spanische Wand dargestellt. Zu Begiuu des Stückes sitzt Maria vor der Wand und wiegt das Jesuskind. Ihr zur Seite steht der heilige Josef, seitwärts ein Engel, in der Hand eine Stange, an deren Ende ein Stern von Goldpapier erglänzt. Im Vordergrnnde liegen die Hirten auf der Erde in tiefen Schlaf versunken, den sie durch wackeres Schnarchen versinnbildlichen. Die übrigen handelnden Personen befinden sich unterdessen hinter der Wand. Alle sind ihrem Stande gemäß gekleidet; die beiden Teufel haben umgekehrte Pelze an und tragen in der Hand Ketten, mit denen sie beim jedesmaligen Austreten rasseln. Die Hirten werden durch den Gesang des Engels, welcher die Geburt des Heilands verkündigt, aus dem Schlafe geweckt und machen sich auf dessen Geheiß mit Geschenken auf den Weg nach Betlehem. Unterwegs begegnet ihnen ein Teufel und sucht sie zur Umkehr zu bewegen; es sei nicht wahr, was ihnen der Engel verkündete. Da erscheint der Engel und treibt den Teufel zur Hölle. In Betlehem angekommen begrüßen die Hirten den neugeborenen Heiland mit einem fröhlichen Koleda- liede und bringen ihm ihre Geschenke dar. Die Hirten treten ab, es erscheinen die heiligen drei Könige ans der Scene, welche den neugeborenen Heiland, den ihnen ein wunderbarer Stern verkündet hatte, nicht ausfindig machen können und daher den Entschluß fassen, den König Herodes auszusuchen, um von ihm die gewünschte Auskunft zu erhalten. Ein Trabant des Königs überbringt ihren Wunsch seinem Herrn, der sie zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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