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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 228 -
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228 bleibt. Die eng anliegende Hose ist blau, weiß oder brann aus grobem Vsetiner Wollstoff (Imna) nnd wird an den Waden durch Haftelu zugeknöpft. Das Hemd hat weite, an dem Handgelenk zumeist offene Ärmeln und wird vom Noznaner offen getragen. Der Rock (iiupiea) ist über der Hüfte enganliegend, nach nnten, nach polnischer Art, weit abstehend und reicht bis zum Knie, hat platte Messingknöpfe und ist weiß (Vsetin), brauu (Hallenkan) oder grün, seltener blau (Roznau). Um Roznau wurde die Zupica dann nnd wann mit schwarzen Schnüren geziert. Immer ist sie aber ein Sonntagskleid. Im Winter wird sie durch einen kurzen brannen Schafpelzrock ersetzt. Die Hüte (Arän) der Walachen sind fast durchwegs ziemlich hoch und schmalkrämpig nnd werden von den Ledigen mit Chenille und Bänderzeng geschmückt. Die Fußbekleidung bilden, und zwar im Sommer nnd Winter weiße, braune oder schwarze Tuchschuhe (pnpuöe), die au den Seiten mit Hafteln zugeknöpft werde». Seltener bekleidet den Fuß die mittelalterliche Ledersohle, welche an den mit einem Tuchsocken versehenen Fuß durch Riemeu festgebunden uud ,k>pce- genannt wird. Das Haar wnrde gewöhnlich rnnd oder so geschnitten wie bei den älteren Hannaken. Die nene „Mode" verdrängt aber rapid die langen Nackenhaare. Die walachische Franentracht ist der ehemaligen hannakischen recht ähnlich. Nur das kleine unters Kinn gebundene Kopftuch und die unter demselben Hervorschanende Spitzeuhaube (der verheirateten) wären ein gntes Unterscheidungsmerkmal. Im Ganzen ist sie weit ärmer uud einfacher als die hannakische. Statt der früher üblichen Schürzen- röcke werden jetzt mehr und mehr verschiedenfarbige Wollröcke getragen. Das Leibchen aus Tuch oder Seide, genannt, ist wie das hannakische tief ansgeschuitten. Im Winter sind kurze Pelzchen, mit Fuchsfellen verbrämt, noch hier uud da zu sehe». Als Fuß- bekleidung dienen Schnürschuhe, im Winter zumeist Tnchschnhe derselben Art wie bei den Männern. Die gefältelten, ausgezogen bis 225 Centimeter langen Strümpfe, die früher zu ausgeschnittenen Stöckelschuhen getragen wurden, sind jetzt wenig mehr zu sehen. Das Tragen der Vranttücher ist bis jetzt an einigen Orten (Klobuk) üblich. Auch gestickte Bettvorhänge der Wöchnerinnen waren im Gebrauche. Das Ornament der Stickereien ist dem hannakischen ähnlich, nnr etwas eckiger, alterthümlicher. Ausgezeichnet aber und grund- verschieden ist die äußerst feine Weißstickerei (auf den alten Kopftüchern) der Walachinnen um Roznan, der in Mähren nichts Ähnliches zur Seite gestellt werdeu kann nnd die aus mühevollen Durchbrucharbeiteu auf battistühulichem Linnenzeug besteht. Im Westen Mährens wohnen die sogenannten Höräken (die Gebirgsbewohner). Wie ihr Dialeet, so neigt oder neigte sich vielmehr (vor einigen Jahrzehnten) auch ihre Tracht theils zu der böhmischen, theils zu der hannakischen. Am bekanntesten ist sie in der Umgebung von Jglau, wo sie mit kleiuen Abweichungen auch von der deutschen Land- bevölkerung getragen wird. Ihr Typus ist nicht so alterthümlich wie der hannakische,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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