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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 234 -
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234 Die slovakische Frauentracht gehört in Mähren zu den ältesten ihrer Art. Den Rock vertritt auch hier eine kurze breite, am Feiertage weiße (kertoek), an Werktagen schwarze (Svrec) Schürze, die von hinten angelegt und deren Vorderöffnung durch eine Borderschürze bedeckt wird, deren Ränder wieder hinten fast aneinanderstoßen. Nur um Gaya und Luudenburg werden geschlossene bunte Röcke getragen. Die Länge der Röcke ist verschieden, sie reichen gewöhnlich bis zur Mitte der Wade, bei Gaya blos bis zum Knie. Das Ärmelhemd hat gewöhnlich äußerst bauschige Ärmel, die beim Ellbogen aufgebunden werden nnd mit der breiten Handkrause noch unter den Ellbogen reichen. Der Kragen ist entweder stehend (Gaya) oder umlegbar, in diesem Falle klein, spitzenbesetzt (Hradisch, Knnovitz, Ostra) oder groß, nach Matrosenart oft tief auf deu Rücken herabreicheud (Velka, Luudenburg, Göding). Immer aber ist auf dem Ärmelhemd, dessen Vordertheil und Kragen die prächtigste Stickerei angebracht, die, je nach der Gegend, verschiedenen Stil nnd ver- schiedene Technik zeigt. So ist im Norden die Kreuzstich- und ä-jour-Stickerei, um Velkä die hier seit Jahrhunderten geübte sogenannte Holbeintechnik, um Luudenburg und Dubnan eine geschmackvolle Flachstickerei beliebt. Der Stil, im Ganzen national gehalten, erinnert im Norden an die Gothik, um Ostra an byzantinische Mosaikmuster, um Lnndenburg an die Glauzepoche der Renaissance. Die Schürze (lertüZek) ist gewöhnlich aus lichtem, oft buntfarbigem Zeug, Seide und Cachemir gefertigt, bei Luudenburg aber weiß und weiß gestickt, zwischen Gaya und Göding dunkelblau, mit stilisirteu Pflanzenornamenten bnnt gestickt und mit breiten Klöppelspitzen besetzt. Die westenartigen Leibchen (koräulka) sind gewöhnlich aus buut- beblümtem Seidenzeng gemacht und mit Silbertressen besetzt, nur um Velkä sind sie aus weißem Flanell und um Ostia aus schwarzem Tuch, hier mit rother Schnörkelstickerei und großen rothen Quasten auf der Brust und am Rücken versehen. Bei Gaya und Lnndenbnrg sind sie sehr kurz. Im Herbst trägt man besonders im Norden über dem Leibchen eine Ärmeljacke (IsM) aus weißem Flanell, die vorne hier und da (Vlcnan) schön roth gestickt ist. Im Winter schlüpfen nicht nur ältere Weiber, sondern auch Mädchen in den Schafpelz, der immer weiß ist. Im Norden ist er lang nnd wird um die Hüften mit einem breiten rothen, oft gestickten Tuchgürtel zusammengebunden. Um Gaya, Göding und Lnndenbnrg ist er kürzer, frackartig und nicht nur um den Hals und die Ärmeln, sondern auch ans den umgelegten Schößchen mit schwarzem Fell verbrämt. Bei festlichen Anlässen wird in Lundenbnrg die ,suda°, ein langer Tuchpelz aus blauem Zeug mit Schuur- posamenterie angezogen. Solche Sonntagspelze (mentM) trugen ehedem Mäuuer wie Frauen in der ganzen Slovakei. Der Kopf, dessen Haar gewöhnlich in einen Zopf zusammengeflochten wird, welcher bei Ledigen frei herabhängt und am Ende durch Seidenmaschen geziert ist,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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