Seite - 237 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17

237 Ihrer Anlage nach sind die althannakischen Dörfer insgesammt sogenannte slavische Nnnddörfer. Die Wohnhäuser, von einander nur durch Hoseiufahrteu getrennt, umstehe» mit ihren Längsfrouten einen rundlichen oder uuregelmäßig dreieckigen Dorfplatz, der vor Zeiten zumeist nur vou einer einzigen Seite aus zugänglich war; selbst hente noch muß man bei vielen dieser Dörfer, wenn man sich ihnen nicht gerade von der Einfahrtseite nähert, eine weite Strecke rings um die nur von Schennen unterbrochenen Garten- mauern oder Zäuue wauderu, bevor man den Zugang znm Dorfplatze erreicht. Ehemals Althannakisches Bauernhaus mit Thürvorsprung (Luär) aus Loucan. war selbst dieser einzige Zugang zum Dorfplatze mit einem Thore verschließbar, wie dies aus der noch heute in den meisten Ortschaften der Hanna erhaltenen Benennung der zuliegenden Dorftheile (dräna — das Thor, ?äbr»ni — hinter dem Thor n. s. w.) ersichtlich ist. Die ganze althannakische Dorfanlage war offenbar von der Absicht geleitet, das Dorf zu einem festen Platze zu gestalten. Wenngleich die Befestigungsmittel primitiv wareu, so haben sie sich doch noch in späthistorischen Zeiten hier und da bewährt, wie das Dorf Groß-Seuitz beweist, welches im dreißigjährigen Kriege den plündernden und brandschatzenden Schwede» erfolgreichen Widerstand geleistet hat.