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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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240 Laube in der heißen Jahreszeit als ländlicher Salon, wenn die Nachbarn zu Besuch kamen, denn gemauerte, läugs der iuuereu Wände sich hinziehende Sitzbänke luden hier zum Ausruhen ein; bei Regenwetter wieder bot die halboffene Halle einen geschützten Kinder- spielplatz. Im Hintergrunde der Laube führte die ehemals einflüglige und erst seit der Mitte des laufenden Jahrhunderts in der Regel zweitheilige Hausthür — gewöhnlich über eine oder zwei Stufen — in den geräumigeu Hausflur. Manche alte Hausthür gibt noch heute durch ihre etwas barockisireude, aber trotzdem eigenthümlich hannakische Verzierung eiu beredtes Zeuguiß von der Geschicklichkeit und dem natürlichen Kunstsinn der ländlichen Tischler und Zimmerleute der Hanna. Wir finden darin die Ornamentik der hannakischen Stickereieu mittels einer eigenartigen Technik in Holz geschnitzt wieder. Links oder rechts von der Laube blinken uns in der Regel drei sanber gepntzte mittelgroße Fenster entgegen, voll von wohlgepflegten Blumen; besonders beliebt ist heute bei deu Hauuakeu die Muskatnuß, der Rosmarin, die Fuchsie. Die Fenster sind der eigentliche Blumengarten der Hannaken, denn nur ausnahmsweise findet man vor dem Hause uebeu der Laube ein kleines, mit Planken unschön nmzänntes Gärtchen, das jedoch vorwiegend als Gemüsegarten dient. Der große Garten hinter dem Hofe aber wird ausschließlich als Obstgarten verwendet. Auf der andern Seite vom Hausvorsprung sind ebenerdig, sowie im Obergeschoß ein paar gauz kleine vergitterte Fensterchen, die den Kammern sehr spärliches Licht spenden. Den Hausvorsprung schützte ein Querdach, das entweder mit einem Strohwalm oder mit einem Holzgiebel endigt, auf den — wie bei Holzhäusern überhaupt — besondere Sorgfalt verwendet wnrde. Die ganze Anordnung dieses Giebels ist dieselbe wie bei den Holzbauten der gebirgigen Theile des Landes, namentlich der mährischen Walachei. Von dem geräumigen, beinahe quadratische» Hausstur (sin), welcher die volle Breite der Laube und die ganze Tiefe des Hauses einnimmt und sich an dem der Hausthür entgegengesetzten Ende entweder direct auf deu Hof oder durch ein kleineres Vorhans (pvcksmku, bei Olmütz ptesanok) öffnet, führt seitwärts (links oder rechts) eine Thür in die zweifenstrige Stube (i?dn). Hier stand neben der Thür der grün oder schwarz glacirte Kachelofen, der von der Küche und in noch älteren Zeiten vom Flur aus geheizt wurde. An denselben lehnte sich in der Ecke an der Hosmauer der große, ebenfalls von anßen heizbare Backofen (pee) an, das ursprüngliche Familienschlafzimmer. Um den Ofen und Backofen liefeu an den freien Seiten Bänke herum, von der Decke hingen hier wagrechte Stangen (bicklu) herab zum Trockueu vou Kleidern und dergleichen. An der Wand zwischen dem Ofen und der Thür hängt der nie fehlende Weihwasselkessel mit dem darüber gehäugten Rosenkranz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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