Seite - 251 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17

251 Walachisch-Meseritsch, Frankstadt und Bsetin Holzhäuser allerdings schon äußerst seltene Ausnahmen, und in Visovitz besteht nur noch eine Vorstadtgasse aus Holzhäusern, die alle in den Siebziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts nach einem großen Brande neu aufgebaut wurden, aber der freundliche Molkenkurort Roznau am Radhost ist der alten architektonischen Tradition noch ziemlich treu geblieben. Am Rozuauer Riugplatz sieht mau noch heute viele einstöckige Häuser, die mit ihrer aumuthigen Holzarchitektur, mit ihren Laubgängen und zierliche» Hausgiebeln dem Städtchen zur nicht geringen Zierde gereichen. Chaluppe am Radhost. Auch in dem Berglande längs der böhmisch-mährischen Grenze überwiegen in mancher Gegend noch die Holzbauten, wiewohl sie gegenwärtig auch hier von den gemauerten Häusern allmälig verdrängt werden. Von der walachischen Holzhütte unterscheiden sie sich dadurch, daß sie zumeist — mit Ausnahme der Giebel — mit Kalk übertüncht sind und keine gedeckten Gänge, Gallerten und dergleichen haben. Nur im Bezirk Neustadtl findet man öfters Einzelhöfe nach Art der walachischen Paseken, wo Haus und Hof inmitten der dazu gehörigen Grundstücke liegt. Sonst sind aber auch hier die Häuser iu Dörfer gruppirt, wenngleich sie in der Regel keine einheitlichen Gassenlinien bilden. Die Häuser sind zumeist der Dorfstraße mit dem Giebel zugekehrt, der dem walachischen ganz ähnlich coustruirt und