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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 265 -
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265 außer Organisten, Chorregenten, Choralisten n. a. in der Stadtkirche, noch „Stadt- kunstpfeifer" und Thurnermeister, welche auch in der Kirche, später auch im Theater mitzuwirken hatten und sich mit ihren Thnrnergesellen bei Verlöbnissen, Hochzeiten, Gastereien, Tänzen n. a. vernehmen ließen, auch dem Adel auf dem Lande bei Banketten aufwarteten. Auch in Brünn gab es „Stadtmusiker", an deren Spitze ein „Thurner- meister", richtiger „Thürmermeister", stand, bis nach dem Tode des letzten, Karl Gabriel (gestorben 1838), diese Stelle nicht mehr besetzt, sondern mehrere Jahre durch den Regenschori an der Stadtpfarrkirche St. Jakob fubstituirt und endlich aufgelassen, dafür aber (1844) ein Mnsikdirector an derselben und der neuen Musikschule bestellt wurde. Auch der deutsche Meistergesang bürgerte sich bald in unseren Ländern ein. Wenigstens ist derselbe in Jglan nachweisbar, wo er im innigen Verkehr mit den Meister- schulen im (deutschen) Reiche in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts bis zum dreißigjährigen Krieg bestand, später aber in Vergessenheit gerieth. Mit den religiösen Bewegungen standen die Literaten Chöre in Verbindung, Gesell- schaften, welche wir schon zu Anfang des XV. Jahrhunderts in voller Entwicklung finden. Sie thaten sich zusammen zur Förderung des kirchlichen Cultus, leiteten den Gesang in der Kirche, trugen zum Glänze der kirchlichen Feierlichkeiten, Beerdigungen n. s. w. bei und übten daneben Krankenpflege und andere Werke christlicher Liebe. Sie förderten den Geschmack am Kirchenliede; die meisten dieser Vereine ließen sich auch Caneionale, das ist Liederbücher, zusammenstellen oder wenigstens abschreiben, wovon sich manche sehr schöne und kostbare Exemplare erhalten haben. Diese Vereine bestanden sowohl bei Katholiken, als auch bei Protestanten nnd den böhmischen Brüdern, doch nur oder wenigstens zumeist in slavischen Orten (deutsch in Neutitschein, Olmütz?); sie erhielten sich hier und da, auch nach der Aufhebung nnter Kaiser Josef II-, freilich fortan ohne das Band einer Bruderschaft und fast nur dem Namen »ach. Die älteste bisher bekannte Literaten-Ordnung in Mähren ist die von Trebitsch aus dem Jahre 1516. Die sogenannten Böhmischen Brüder verfaßten nicht nur eine große Menge von Kirchenliedern, sondern ließen auch 1587 die Psalmen Davids durch den Consenior Georg Streye-Zabrezsky (zu Hohenstadt in Mähren geboren) in Reime bringen und sowohl in den Caneionalen von 1615, 1618 und 1659, als auch abgesondert drucken, worin ihnen die Franzosen, Italiener, Engländer, Holländer, Polen und Ungarn nach- ahmten. Die Gesangbücher der Böhmischen Brüder fanden auch bei den Deutschen Beifall und wurden den Bedürfnissen der Böhmischen Brüder deutscher Zunge angepaßt. Unter ihnen sind besonders drei als Dichter von kernigen Liedern in deutscher Sprache zu nennen, nämlich Michael Weiß (geboren zn Neiße in Schlesien, gestorben 1542), der auch eine Anzahl älterer Husitenlieder umdichtete, Johann Horn oder Cornn (gestorben 1547) und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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