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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 272 -
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272 und böhmischer Sprache. Diesen Anregungen verdankt auch unter lebhafter Mitwirkung des Grafen Bukuwky der Brüuuer Musikvereiu seine Entstehung, der, gefördert durch das mittlerweile eindringende freie politische Leben, endlich am 22. November 1862 ins Leben trat. Die Vereinsdirection ging mit vollem Eifer an die Lösung ihrer Aufgabe, die Tonkunst überhaupt durch theoretischen und praktischen Unterricht und durch Productioueu zu fördern. Die Musikschule als erstes und dringendes Bedürfniß konnte mit Rücksicht auf die beschränkten Geldkräfte wohl erst am 1. April 1866 eröffnet werden, gewann aber an dem am 10. Oetober 1868 als artistischer Direetor des Brünner Musikvereines angestellten tüchtig gebildeten Musiker und Dirigenten Otto Kitzler eine neue aus- gezeichnete Lehrkraft, wie der Verein für seine Concerte eine stramme Leitung. Der Ruf der Vereins-Musikschule war bald so begründet, daß 1871 die städtische Musikschule der Verwaltung des Vereines übergeben und 1873 nnd 1874 beide förmlich verschmolzen wurden. In dem Maße, als dies die mittelst mäßiger Subventionen des Staates, Landes, der Stadt und der mährischen Sparkasse erhöhten Einnahmen zuließen, wurden allmälig die Unterrichts-Classen und Stunden, sowie die Lehrkräfte so vermehrt, daß bis zum Jubiläum des 25jährigen Bestandes der Schule am 1. April 1891 bereits 4101 und beziehungsweise 4300 Schüler und Schülerinnen, 542 Uuterrichts-Classen gezählt wurden und in der Musiktheorie, im Gesang, in Violin, Violoncell, Contrabaß, Flöte, Oboe, Clarinett, Blech-Blasinstrumenten und Klavier Ausbildung genossen haben. So tritt die Musikschule immer mehr aus dem Rahmen eines blos hauptstädtischen Institutes, mit der Tendenz, dem ganzen Lande nutzbar zu werden, in seinem Lehr- plane den höheren Musikunterricht anf dem theoretischen sowohl, als praktischen Felde fortan zu steigern und durch Ausgestaltung zu einem Conservatorium zum künstlerischen Abschluß zu bringen. Eine andere Thätigkeit äußert der Verein im Concertwesen, indem er in Concerten größere Tonwerke zur Aufführung bringt; es geschieht dies regelmäßig im Jahre viermal und außerdem bei besonderen Anlässen. Die bisher aufgeführten Tonwerke umfassen drei Jahrhunderte, von Palestrina an, Searlatti, Tartini, Viotti, Cimarofa und Paisiello eingeschlossen, bis zur Gegenwart. Den Kernpunkt der Aufführungen, die zumeist mit einer großen Onverture eröffnet wurden, bildeten Symphonien, dann Oratorien und andere Chorwerke, selbst streng kirchlichen Charakters. Doch auch nicht an scenische Bedingnisse gefesselte Partien aus dramatischen Tonschöpfungen wurden in vereinzelten Fällen zur Aufführung gebracht. Gemischte oder Damenchöre schufen die nöthige Abwechslung. Kammermusik wurde wenig cultivirt, da seit 1867 die Idee bestand, einen eigenen Verein dafür zu gründen, welcher endlich auch zu Stande kam.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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