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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 292 -
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292 „Wiens poetische Schwingen und Federn"; die scharfe und schonungslose Kritik in diesem Werke ließen ihn Verfolgungen besorgen, er übersiedelte daher nach Dresden, welche Stadt er zu seinem dauernden Aufenthalte wählte. Erst in späterer Zeit ließ er sich in Brünn nieder, um seinem Sohn, dem praktischen Arzt Doctor Hermann Landesmann, nahe zu sein. Lorms zahlreiche Romane und Erzählungen sind keine leichte Leetüre, sie sind Erzeugnisse eines Denkers für denkende Leser. Die schönsten Novellen enthalten die Sammlungen: „Geflügelte Stunden" und „Märchen der Gegenwart". Von seinen Romanen nennen wir vor allem „Gabriel Solmar", „Todte Schuld", „Der ehrliche Name", „Außerhalb der Gesellschaft". „Die Alten und die Jungen" und „Der Herzensschlüssel" sind reizende Lustspiele. Seine philosophischen Anschauungen finden den prägnantesten und zugleich formvollendetsten Ausdruck in den Werken: „Der Naturgenuß" und „Natur und Geist in dem Verhältniß zu den Culturepochen" nnd „Der grundlose Optimismus". Manches Verwandte in dem philosophischen Zuge, den seine dichterische Physiognomie im Vergleich mit Lorm ausweist, hat ein jüngerer Dichter, der wohl noch zu bedeutenden Hoffnungen berechtigt. Es ist dies der im Jahre 1859 zu Mährisch-Weißkircheu geborene Dr. I. I. David, dessen Romane: „Das Höferecht" und „Das Blut", sowie die Novellen- sammlung „Die Wiedergeborenen" (sie spielen im Zeitalter der Renaissance) mit Recht ihres eigenartig tiefen Gehaltes und ihrer plastischen Schilderung wegen Aufsehen erregten; auch als Lyriker hat er sich bemerkbar gemacht. Die Eigenschaften einer zart empfindenden Dichterin und eines klar durchgebildeten philosophischen Geistes vereinigt Mährens bedeutendste Schriftstellerin, Mar i a Fre i f rau vou Ebner-Eschenbach. Viele ihrer Erzählungen, wie z. B. „Bozena" oder der ergreifende Roman: „Das Gemeindekind" wurzeln so recht im heimischen Boden. Erquickender Humor und tiefer Ernst, der aus einem reichen Gedankenleben quillt, sind ihr in gleichem Maße eigen. Besonders zeichnet sie der durchdringende Scharfblick aus, mit dem sie ihre Gestalten der Natur nachzeichnet und ins Innerste ihres Seelenlebens eindringt. Dies offenbart sich in ihren „Erzählungen", unter denen die Geschichte „Ein Spätgeborener" von rührender Wahrheit ist, ebenso in ihrem ergreifenden Roman „Unsühnbar". Wahre Perlen echter Gedankendichtung enthält das Buch: „Parabeln, Märchen und Gedichte". Von diesem besonders gelten ihre eigenen Verse, die sie selbst am besten charakterisiren: Verständniß für jedwedes Leid, Erbarmen mit jedwedem Fehle: Daran in dieser Zeitlichkeit Erkennst du die erwählte Seele. Frau Maria vou Ebner-Eschenbach ist eine geborene Gräfin Dubsky und auf dem Schlosse Zdiflavitz am 13. September 1830 geboren; 1848 vermählte sie sich mit dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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