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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
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300 vielseitigen Beschäftigung noch Zeit, der Schriftstellerkunst obzuliegen. Als Utraquist verfaßte er 1469 ein König Georg gewidmetes allegorisches Gedicht Hädäni praväv 1,5i, wo er seine Confession (als „Wahrheit" personificirt) den Sieg über die katholische Kirche („Lüge") davontragen läßt. Im Jahre 1481 schrieb er auf Drängen der Stände die Knikal 'ovaöovsks, ein Werk, in welchem er die alten Sitten, Gebräuche, Rechts- pflege, die Verhältnisse der Baueru, Städter, Leibeigenen, Kriegs-, Kirchen- und Land- recht n. s. w. behandelte und durch das er sich Folkloristik, Rechtswissenschaft und Culturgeschichte zu ungemeinem Danke verpflichtet hat. Das Buch regte später den ausgezeichneten Kenner des heimischen Rechtes Ctibor Drnovsky von Drnovitz znr Nach- bildung an, wodurch nm das Jahr 1540 dessen Xnilia vrnovskä entstand. Vor Tovacovsky von Cimbnrk hatte der Brevnover Mönch Jan von Holeschau eine interessante Sammlung der Weihnachtsgebräuche veranstaltet; nach ihm hat der Kremsierer Bürger Jan Mirvticky, der auch ein Werk über die Türken übersetzte, seiner böhmischen Ausgabe der „Rechts- gebräuche und Gewohnheiten aller Völker" von Anbanns eine interessante ethnographisch- folkloristische Abhandlung über Böhmen und Mähren beigefügt. Durch Ctibors Zuthun wurde die lateinische Sprache in der Landtafel durch die böhmische ersetzt (1480); er selbst führte die Correspoudenz mit der Hofkanzlei und den Ständen hauptsächlich in böhmischer Sprache, wodurch dieselbe natürlich an Feinheit und Eleganz gewann. Die Correspondenz des Adels, namentlich der Sternberge, der Waldsteine, Pernsteine n. A. ans dem XV. und XVI. Jahrhundert gehört zu den schätzbarsten Denkmälern des böhmisch-mährischen Schriftthums. Aber auch nach Mähren war aus Italien der Humanismus und mit demselben das Studium der altclassischen Sprachen gebracht worden. Dieses fand einen besonders eifrigen Förderer an dem mährischen Oberlandeskämmerer Ladislav von Boskovitz, der seiner Schloßstadt Trübau den Ehrennamen eines mährischen Athen erwarb. Von Trüban ging der Ruhm auf Olmütz über, welches der Bischof Stanislaus von Thurzo (1497 bis 1540) zum Hauptsitze gelehrten Sinnens und Trachtens umwandelte. Hier lebten und wirkten die Mitglieder der 3c>6k»liws vunukianu und Domherren Andreas Ctibor, Augustin Olomuceusis (Käsebrot), Johann von Zvole, ferner der Propst Wenzel von Vilhartitz, der nachmalige Bischof Johann Dubravius (1542 bis 1553) und viele Andere. Die lateinische Sprache gewann so wieder an Boden, stieg sogar in manchen Kreisen zur Modesprache empor und drang auch in bürgerliche Familien ein. Es gehörte zur guten Sitte, Familienereignisse durch lateinische Dichtungen feiern zu lassen. Das böhmische Schriftthum trat dadurch auf katholischer Seite in den Hintergrund oder galt nur als Mittel zur Pflege des Latein. So übersetzte Dubravius die Chronik Vaclav Häjeks von Libocan ins Lateinische und der Bischof Stanislaus Pavlovsky die berühmte diplomatische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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