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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 307 -
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307 allgemeinen Bedürfnisse. MatouZ Philomathes Dacicky, für seine lateinischen Gedichte von Rudolf II. zum poeta laureatus ernannt und für seine Verdienste zum Ritter geschlagen (als Walkeuberger von Walkenberg), schrieb über die Bedeutung der Sonne, über die Fruchtbarkeit der Frauen und über den „wunderbaren Bau der menschlichen Glieder im Körper", konnte aber dabei theologischen und moralischen Schriften nicht völlig entsagen. Im XVII. Jahrhundert nimmt die geistige Bewegung im Lande einen katholischen Charakter an. Nach den Answeisungsdecreteu König Ferdinands II., die natürlich auch Tausende der gebildetsten Familien Mährens betrafen, wurde kein Andersgläubiger mehr im Lande geduldet. Die akatholischeu Bücher fielen der Vernichtung anheim (darin hat sich namentlich der aus Böhmen staminende Jesuit ?. Drachovsky, der Autor einer böhmischen Grammatik ^Olmütz 1660^ hervorgethan), oder wurden in die Klosterbibliotheken gebracht. Das nationale Bewußtsein schlummerte allmälig ein, die böhmische Sprache wich der deutschen. Zur Wiederbelebung des historischen Sinnes trugen einigermaßen nur die geschichtlichen Bücher bei und dieses Verdienst muß hauptsächlich dem Prager Dom- dechanten Wenzel Pesiua zuerkannt werden, den man deshalb den Vater der mährischen Geschichtschreibung nennt. An der mährischen Grenze zu Poeätek 1629 geboren, ließ er sich von dem patriotischen Jesuiten und Geschichtsschreiber Bohuslav Balbiu Edlen von Skornitz, der selbst an den Gymnasien zu Brünn und Olmütz gewirkt hatte, für die mährische Geschichte gewinnen und veröffentlichte als erste Frucht seiner Studien, bei denen ihm die Städte (Brünn an der Spitze), Klöster, Stände, vornehmlich das reichste Archiv Mährens, das der Herren von Lipä, bereitwilligst ihre Schätze zur Verfügung gestellt hatten, den?roäromus Uoravoxrapkiae, ^loravopisri (1663), wo er in chronologischer Ordnung die politischen und kirchlichen Schicksale Mährens bis zum Jahre 1658 entrollt. Es gelang ihm, das Interesse für die Vergangenheit des Landes dermaßen wachzurufen, daß ihn die Stände zum ersten Landeshistoriographen erwählten. Dem ?rc>6rc>inus folgte im Jahre 1677 der I. Theil des Uirrs Hlvravieus, eine Darstellung der kriegerischen Begebenheiten Mährens mit hier und da eingeflochtenen kulturellen Daten bis zum Jahre 1526. Doch sollte es zur Herausgabe des II. Theiles nicht kommen; vermuthlich wollten die Stände der Schilderung des böhmischen Aufstandes und seiner Folgen vorbeugen. Auch die musterhafte böhmische Übersetzung der mährischen Vernenerten Landesordnung von Jan Konnnek von Engehauz, 1632 in Eibenschitz geschrieben, ist hier zu erwähnen. Seither blieb die Geschichte Mährens nicht mehr brach liegen. Der Jesuit?. Johann Obitecky, der unermüdliche Verbreiter des Mariencultus und der Wallfahrten, Math. Bolelncky, ein Freund Pesina's, der Trebitscher Stadtschreiber Nikolaus Bisatto u. s. w., 20*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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