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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 309 -
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309 josefinischen Prieftersemiuars, regte da durch mächtige Geistesfunken di? Gemüther der Zöglinge au und war 1786 bis 1790 wieder in Brünn; hier hauchte er seiueu großen Geist aus und fand auch die letzte Ruhestätte (1829). Sem Lehrgebäude der böhmischen Sprache, seine Geschichte der böhmische» Sprache und Literatur, beides bahnbrechende Arbeiten, sowie auch die Abhandlung über Cyrill und Method u. a. berühren Mähren ebenso wie Böhmen. Was Dobrovsky für die böhmische Sprachforschung, das wurde Franz Palacky (geboren 1798) für die böhmische Geschichtsschreibung: der geniale Wiederhersteiler des unter dem Schutt hundertjähriger Irrthümer und Vernachlässigung liegenden herrlichen Baues der Heimatsgeschichte. Nach dem Tode Dobrovsky's, dem er einen würdigen Nachruf gewidmet hatte, übernahm er die Aufgabe, die phantastischen Sprachneuerer in Mähren: Vincenz Ziak, Kaplan zu Brünn, und Franz Trnka, Lehrer der böhmischen Sprache daselbst, beide geborene Böhmen, welche aber die volleren Formen der mährischen Mundarten aus subjektivem Wohlgefallen durch ihre grammatischen und poetischen Arbeiten (Ziak hat unter anderem Tasso's „Befreites Jerusalem" übersetzt) iu die Schriftsprache einbürgern wollten, zu bekämpfen. Seine kleineren ästhetischen, kritischen, sprachlichen und politischen Schriften benannte er nach dem über seinem Geburtsort Hotzeudorf (Hodslavice) bei Neutitscheiu thronenden Radhost und leitete dieselben mit einer schwungvollen Ode auf den sagenumrauschteu Berg ein, natürlich in antikem Versmaß, das er in einer besonderen Schrift mit Safarik erfolgreich verfocht. Wie die ganze Nation Palacky als „Vater des Volkes" lobpreist, so sieht seine engere Heimat in ihni ihren nach Komensky zweitgrößten Sohn, obwohl beiden beschieden war, außer Mähren zu wirken und zu sterben. Auch die aus seiner Feder stammende Biographie Komensky's, die erste böhmische Ehrenrettung desselben, zeugt von geistiger Verwandtschaft der beiden. Jetzt sollte auch die Naturwissenschaft ihren Förderer finden. Es war dies der Buchlauer Graf Friedrich Berchthold. Er selbst hat zwar nur wenig geschrieben (und dies erschien in der Prager Revue Xrok), aber der berühmte böhmische Naturforscher Svatopluk Preßt , der einige Jahre zn Olmütz als Professor an der Akademie zubrachte, verdankt ihm die Herausgabe seiner groß angelegten botanischen Werke. Auch die Poesie stellte sich bereitwilligst in den Dienst der nationalen Wiedergeburt. Freilich waren ihre Fittige anfänglich noch matt. Die Dichter hatten guten Willen, aber geringe Begabung. Iu Weißkirchen gab der vielseitig gebildete pensionirte Stabsarzt I. H. Galas seiner Vaterlandsliebe unter anderem auch durch die Älusa ^lvravgkü Ausdruck, eine Sammlung von idyllischen, religiösen nnd patriotischen Gedichten; in Brünn dichtete und übersetzte fleißig (aus Lessing, Gresset, Andree n. a.) der Piarist und Professor
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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