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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 320 -
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320 vollständig Beute der Ungarn wurde, so daß fast ein Jahrhundert lang sogar der Name Mährens völlig verschwand. Erst nach dem Siege Kaisers Otto auf dem Lechfelde (955) gelang es dem Herzog von Böhmen, Boleslav, das Land der Botmäßigkeit Ungarns wieder zu entreißen, das sodann (von 1026) bis zum Aussterben des Premysliden- geschlechts mit diesem Hause verbunden blieb und theils von Böhmens Herzogen oder Königen regiert, theils in Fürsteuthümer getheilt, später zur Markgrafschaft erhoben, Verwandten des Premyslidenhanses unterstellt wurde, zumeist auch die politischen Schicksale Böhmens theilte, sich aber, in Bezug auf Kunst, bald von Böhmen ob und dem Norden oder dem Süden zuwendete. Aus der Zeit der romanischen Kunst hat der Profanbau nur sehr wenige Reste auszuweisen; es sind dies Rundthürme, die ältesten von den ehemaligen Hupen- oder Gauburgen stammend, den Sitzen des alle Stammesgenossen des Gaues beherrschenden Familienältesten (önpnn). Die meisten dieser Rundthürme sind heute umgebaut, so daß sie nicht immer zur Geltung kommen, wie auf Burg Pernstein und Eichhorn; auf Burg Buchlau wurden auf diese Weise drei, und zwar viereckige Thürme in den späteren Burgbau einbezogen. Die Eulenburg hat noch den alten Rundthurm und sogar einen Theil der alten Umfassung?- oder Wallmauer erhalten; .Schloß Nikolsbnrg zeigt noch in seiuem Gebäudecouglomerat einen prächtigen Hochthurm auf einer einzelnen Bergkuppe und von der Beste Drahauovitz ist der schöne viereckige spätromauische Thurm, ein alter Herrensitz, sammt Dachung und Giebeln erhalten. Die alten berühmten Dynastensitze Alttitschein, Altboskovitz, Alt- und Nencimburg, Helfenstein, Hochwald, Zornstein, Zuberstein :e. liegen in Trümmern. Abweichend von den slavischen Burgen, deren Hauptbau der innerhalb der Wall- mauer einzelnstehende Hochthurm war, sind in der Anlage die deutschen Burgen, welche seit dem wachsenden Einfluß der eingewanderten Deutschen immer allgemeiner errichtet wurden und die slavischen Burgbauten vollends verdrängten. Die deutschen Burgen hatten nämlich zusammenhängende Baulichkeiten, welche den Burghof umschlossen und mit ihrer Außenseite zugleich auch meistens die Burgmauer selbst bildeten; an höchster und möglichst unzugänglicher Stelle befand sich der Hochthurm (Berchfried). Sie waren in der Gejammtanlage räumlich beengter, aber baulich bequemer und fester und daher widerstandsfähiger als die slavischen Burgen, die daher auch meistens umgebaut wurden. Auch von den deutschen Burgen jener Zeit sind uns nur spärliche Reste erhalten, freilich finden wir darunter die alte Herzogsburg in Olmütz, auf deren Neste der sürst- erzbischösliche Ingenieur Biesel im Jahre 1868 zufällig stieß und welche bei Errichtung des Domkreuzgauges im XV. Jahrhundert verbaut wurde. Ingenieur Biesel hat in zwei sich rechtwinkelig treffenden Mauern zehn reichverzierte, theils zwei-, theils dreitheilige
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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