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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 328 -
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328 zeigt die Alt-Brünner Kirche, abgesehen von einem späteren Wiederaufbau nach der Zerstörung durch die Husiten, zwei Bauperioden und zwei verschiedene Meister. In der ersten: den reinen Ziegelbau, beinahe mit Ausschluß von Haustein, was ans den Königgrätzer Bau und einen norddeutschen, im Ziegelbau erfahrenen Baumeister deutet; speciell die südwestliche Partie des Querschiffes mit eiuer ebenso originellen wie malerischen Übersetzung des Stiegenaufgangs und Treppenthürmchens zeigt nns, wie es dieser Meister vortrefflich verstand, mit schlichtem Ziegelmateriale nnd geringen Mitteln die höchsten Effecte zu schaffen. Der zweiten Bauperiode gehöre» an: die in Mähren kein zweitesmal vorkommende kleeblattartige Choranlage, wodurch noch eiu zweites Querschiff geschaffen wird, daun der ganze Ost- und der südwestliche Theil der Kirche; man wird an Marburg, an St. Maria auf dem Capitol (in Köln) oder an ähnliche Anlagen Frankreichs erinnert; die Technik nnd die Art der Verwendung von Hanstein uud Ziegel, sowie die schönen Fenstermaßwerke, worunter besonders das über dem Kircheneingang berühmte rosettenartige auffällt, verweisen anf eine süddeutsche Bauhütte. Nochmals soll hier der Jakobskirche in Brüuu gedacht werden, des stattlichsten, schönsten, besterhaltenen und einheitlich gestalteten gothischen Kirchenbaues in Mähren, wenngleich dessen Vollendung bis 1511, ja selbst noch darüber hinans sich hinzog; es ist eine dreischissige Hallenkirche mit schönem, kühnem Chorbau (Umgang), dessen Polygon- seiten je zwei mächtige Fenster aufweisen. Anschließend an dieses Bauwerk sei auch der schönen Olmtttzer Maurizkirche gedacht, welche aber lange nicht so prächtig und kühu, wohl aber von einem ähnlichen Banschicksal wie St. Jakob begleitet war, da sie erst 1483 vollendet wurde. Weitere Kirchen sind: die in ihrem Ursprung in diese Zeit fallende, ganz aus Pernsteiner Marmor erbaute, durch prächtig prosilirte Pfeiler getheilte, dreischiffige Hallenkirche zu Daubravuik, dauu die 1338 begonneue dreischiffige, durch Rnndpfeiler getheilte hübsche Nikolaikirche in Znaim, die Pfarrkirche in Boskovitz n. s. w. Anch der Ban der in Ruinen liegende« Klosterkirche zu Kauitz fällt in die frühluxemburgische Zeit; die Kirche zeigt schlanke, schöne Verhältnisse, zierliche, reiche Ausstattung; der im Verfall befindliche kleine einstöckige Kreuzgang daselbst ist gleichfalls interessant. Der Erwähnung werth sind auch die bei feindlichen Einfällen zum Schutze der Bewohner befestigten Ortskirchen, also die durch Wallmauern, Thürme, Wehrgänge, unterirdische Verbindungen ?c. vertheidignngssähig gemachten Kirchenb nrgen, wie jene zn Gurdau, Saitz, die Wenzelskirche zu Zuaim, die Pfarrkirche zu Groß-Bitesch ?c. Bemerkeuswerth sind ferner die in den Gebirgsgegenden noch in ziemlicher Zahl vorkommenden Holzkirchen Mährens; ihre volksthümliche uralte Bauweise ist gewiß auf deu früher für alle Bauten üblichen und einzigen Holzbau zurückzuführen, der in diesen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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