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Selbst in den schweren Zeiten des XVI. Jahrhunderts wurde die Jllnminirkunst in
Mähren nicht gänzlich unterbrochen, wie der berühmte Codex des Z naimer Stadtrechtes,
vollendet um das Jahr 1525, beweist. Verfaßt ist das Werk von dem Notar S te fan
von Wischau, gemalt wurde es von Wolfgang Fröhlich von Olmütz. Der
Stilrichtung nach zeigt das Figürliche viel Ähnlichkeit mit den Arbeite» Schougauers
und deueu der Schule Vau Eycks aus dem Ende des XV. Jahrhunderts, während das
Ornament, von hoher Vollendung in Zeichnung und Colorit, entschieden bereits den
Charakter der Renaissance an sich trägt.
Initiale L. 8, X. 0. aus mährischen Bauern-Cancionalen.
Ans den bisherigen Betrachtungen ergibt sich die Thatsache, daß sowohl in der
romanischen nud gothischen als auch iu der Renaissance-Zeit die Miniaturmalerei
in Mähren verbreitet gewesen ist und eine hohe stilistische wie technische Vollendung
erlaugt hat.
Wir können uusere Mittheilungen über die edle Kleinmalerei nicht schließen, ohne
jener volks tümlichen Miniatnrmalerschnle zu gedeuken, die im vorigen und im
Aufang dieses Jahrhunderts im südöstlichen Winkel Mährens, im slovakischen Hochland,
blühte und die volksthümliche Ornamentik, welche besonders an Stickereien, Ostereiern
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Mähren und Schlesien, Band 17
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Mähren und Schlesien
- Band
- 17
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1897
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.42 x 21.88 cm
- Seiten
- 750
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch