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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 376 -
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376 des alten Rathhanses zu Olmütz, die theils an die Auffassung der Zeit vor van Eyck mahnen, theils flandrische Einflüsse erkennen lassen. Am besten erhalten sind die Darstellung des jüngsten Gerichtes und zwei in kräftigem Colorit prangende lebensgroße Johannesbilder. Ungefähr derselben Zeit gehören die Malereien in der Holzkirche zu Seitendorf bei Neutitscheiu an. Merkwürdige alte Wandmalereien birgt der Krenzgang der gothischen Domkirche zu Olmütz. Sie stellen das jüngste Gericht, die Verkündigung und Scenen aus dem Leben und Leiden Christi dar und dürften unter dem Einflüsse der schwäbischen Schule am Eude des XV. Jahrhunderts entstanden sein. Das Datum 1500 trügt ein gut erhaltenes Fresko im rechten Seitenschiff der kleinen Dominicaner- kirche mit der Anbetung Mariä und Scenen aus der Pafsiou. Alle erhaltenen Fresken liefern den Nachweis, daß es in Mähren an einer selbständigen Schule fehlte uud infolge mehrseitiger fremder Einflüsse eine Verschmelznng verschiedener Kunstrichtnngen stattfand. Die Waudmalerei, welche iu Mähren noch zu Anfang des XVI. Jahrhunderts blühte, gerieth später durch Krieg und religiöse Wirren in einen Verfall, der bis gegen das Ende des XVII. Jahrhunderts andauerte. In dieser uusruchtbareu Epoche entstanden zwei in ihrer Art in Mähren seltene Darstellungen, merkwürdige Sgrasf i tomalere ien in Trebitsch uud ein interessanter Todtentanz in der ehemaligen Karthause zu Köuigsseld bei Brüuu. Erstere fielen leider einem Umbau zum Opfer. Sie wäre» uoch vor wenige» Jahren auf dem sogenannten schwarzen Hause zu sehen, das Katharina Gräfin von Waldstein, Gemalin des älteren Karl von Zierotin, im Jahre 1619 erbauen und im Jahre 1637 an der Frontseite malerisch ausschmücken ließ. In rnndbogigen Nischen des zweiten Geschoßes waren sechs allegorische weibliche Figuren dargestellt, während sich oberhalb der Feilster des ersten Geschoßes eine bnnte Jagdscene hinzog. Sämmtliche Mauerradirungen waren in weißem Tone gehalten und auf duukelbrauuem Grunde auf- getragen. Aus derselben Periode rührt auch die Darstellung des Todtentanzes her, die im Sticgeuhause der Königsfelder Cadcttenfchnlc unter der Kalktünche aufgefunden wurde. Die Scenerie zeigt vier Mönche, die sich zum Sterben vorbereiten. Neben dieser Darstellung des Todes, die offenbar einen Mönch zum Urheber hat, ist uns in Mähren nichts Ähnliches vollständig erhalten; wohl aber können wir wenigstens noch Spure» eines Todtciltanzes »eben den« Portal des ehcmaligen Kreuzganges der Kirche in Saar, wo sich seinerzeit alte Freskomalereien befanden, ziemlich deutlich wahruehmeu. In dem glänzenden Knnstleben, welches in den Tagen Leopolds I., Josefs I- und Karls VI. erwachte, behauptete bekanntlich das Fresko die Herrschaft. Tüchtige Künstler, zumeist Österreicher, folgten dem Carpofero Teneala, darunter als bedeutendster Daniel Gran, welcher wieder auf die classischen Vorbilder zurückwies und in seinen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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