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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 392 -
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392 Majolika-Meister noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts zu einer eigenen Krügel- macherzunft vereinigt waren. Die fabriksmäßige Erzeugung der F ayenc e, die in Österreich überhaupt erst 1743 mit der Gründung der kaiserlichen Fayencefabrik in Holitsch in Ungarn, hart au der mährischen Grenze anhebt, beginnt in Mähren 1783 mit der Gründung der fürstlich Dietrichstein'scheu Fayencefabrik iu Mährisch-Weißkircheu, welche bis 1803 im Betriebe stand und deren bemalte Erzeugnisse vielfach an Holitscher Vorbilder mahnen, sich von ihnen aber dnrch eine geringere Reinheit, Weiße und schwächeren Glanz der Glasur unterscheiden. Die Verwandtschaft zwischen den Erzeugnissen dieser beiden Fabriken ist keine zufällige, sondern erklärt sich aus den thatsächlichen Beziehungen, welche zwischen ihnen bestanden haben. Um 1790 ward sodann die Graf Monte l'Abbate'sche Steingut- fabrik in Bystritz am Hosteiu ins Leben gerufen, die in finanzieller Beziehung besser prosperirte als die Weißkirchener, anfangs des XIX. Jahrhunderts aber außer Betrieb gesetzt wurde; ihre Fabrikate mit gelblicher Glasur bestanden in Geschirrgattungen mit plastischem und durchbrochenem Decor und tragen das Stilgepräge der Periode Ludwigs XVI. und des Empire. Auch zwischen dieser Fabrik und jener in Holitsch bestanden Beziehungen. Maler und Modellirer aus der Fabrik Holitsch waren in Bystritz thätig. 1799 wurde der Grund zu der später zur Berühmtheit gelangten Steingut- und Wedgwoodgeschirr-Fabrik in Frain gelegt, welche bis 1882 iu Betrieb stand. Unter den technischen Leitern ragen Ferdinand Hüpinann und insbesondere Franz Dürnbeck hervor; der erstere allem Anschein nach identisch mit dem Dreher und Brenner gleichen Namens, welchen wir 1786 in Holitsch und 1791 in Bystritz thätig finden. Eine Fabrikationsstätte gleicher Art gründete 1823 der vorher in der Frainer Fabrik thätig gewesene Michael Raufer in Kravsko bei Znaim, welche bis heute besteht und guten Rnf genießt. Zu Anfang dieses Jahrhunderts entstanden auch Fabriken in Reynochovitz und Nesselsdorf. Ein besonders reger Betrieb seit dem Beginn der kunstgewerblichen Reform ist für die Stadt Znaim zu verzeichnen, in welcher eine ausgedehnte Thonindustrie weit zurückreicht; 1579 sind Artikel der Zuaimer Töpfer nachgewiesen; in unserer Zeit waren es besonders die Firmen Franz Slowak (von diesem stammt die abgebildete Schüssel) und Alois Klammerlh, welche sich hervorragend bethätigten. Überdies ist die Stadt heute Sitz einer k. k. Fachschule für Thonindustrie uud mehrerer bedeutender Etablissements wie R. Ditmar, Lauer, Steidl u. a,, die in Form und Decor ihrer Waaren größte Mannigfaltigkeit und Geschmack bekunden. Außerhalb Zuaims ist insbesondere die Fabrik des Dr. Arnold Schütz in Olomncan bei Blansko zu ueuueu (gegründet 1849 von Selb, seit 1852 Schütz). Mit Steingut- und Ehamottewaaren ist die Firma Kallab in Schattan anzuführen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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