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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Mähren und Schlesien, Band 17
Seite - 396 -
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396 und Medailleur Valentin Maler, ein Schwiegersohn des berühmten Nürnberger Gold- schmiedes Wenzel Jamnitzer. Die Nennung dieses letzten Namens veranlaßt uus hier auch zu der Bemerkung, daß die früher nur muthmaßlich ausgesprochene Annahme, die Familie der Jamnitzer stamme aus Mähren, insoferne aus dem Stadium der bloßen Vermuthung herausgetreten ist, als sich inzwischen für Mähren sechs Träger des Namens Jamnitzer feststellen ließen, welche sich anf den Zeitranm von 1300 bis in den Anfang des XVII. Jahrhunderts vertheilen. Sodann wäre für das XVI. Jahrhundert wieder zuerst Olmütz zu nennen, dessen Goldschmiede laut Nachrichten über eines der bedeutendsten Denkmale, das leider 1810 in die Schmelze wanderte, weit und breit bedeutenden Ruf genossen. Glücklicherweise ist uns dasselbe wenigstens in einer Ab- bildung erhalten geblieben; es ist der silberne Sarg des heiligen Markgrafen Leopold in Klosterneuburg, dessen Herstellung im Jahre 1549 von Kaiser Ferdinand dem Olmützer Goldschmied Martin Baumgartner übertragen wurde. Für die Ausführung waren vier Jahre festgesetzt; da aber Baumgartner innerhalb dieser Frist starb, wurde die Vollendung des Begonueueu wieder einem Olmützer Goldschmied, dem Christian Miller (Müllner) anvertraut, welcher es 1553 auch zu Ende führte. 1567 erhielten die Brünner Goldschmiede ihre Artikel vom Rathe der Stadt. Hervorragende Arbeiten profaner Bestimmung aus den Werkstätten Brünner Goldschmiede waren jene silbernen nnd vergoldeten Armstühle in Form von Thronsesseln und ein silberner Tisch in reichem Renaissancestil mit getriebenem, gravirtem und emaillirtem Decor, welche Zacharias von Neuhaus, Herr auf Teltsch und Polna, aus dem Erträgniß seiner Silberbergwerke 1577 gestiftet und dem Schlosse Teltsch als bleibenden Schatz zugedacht hatte; von dem Tisch sagt der Stifter in seinen Aufzeichnungen selbst mit Bestimmtheit aus, daß er in Brünn gefertigt wurde; erhalten hat sich von diesen Goldschmiedewerken aber nichts. 1632 schon ist in den Urkunden nnrmehr von einem der silbernen Stühle die Rede; zu Anfang dieses Jahrhunderts nahmen aber auch dieser und der Tisch ihren Weg in die Schmelze; in jüngster Zeit ist es gelungen, eine Abbildung (Skizze) eines solchen Stnhls anszusinden. Ein großer Theil des Bedarfs an Gold und Silber für Kirche und Haus wurde in jener Periode sicher aus den damaligen Centren deutscher Goldschmiedekunst, aus Nürnberg nnd Augsburg bezogen, welche Städte umgekehrt auch manchen mährischen Goldschmied angezogen haben werden, sein Handwerk dort auszuüben. Ein solches Beispiel aus dem Ende des XVII. Jahrhunderts bietet der Goldschmied Johann Zeckel aus Voykovitz bei Auspitz in Mähren gebürtig, der sich 1691 in Augsburg ansäßig machte und 1728 dort starb. Mähren besitzt von ihm zwei bekannt gewordene Arbeiten, einen Kelch mit reichster Silberfiligranirnng im Benediktinerstifte Raigern und eine Meßkännchentaffe mit gravirteu Wappen und getriebener Arbeit im Brünner Domschatz ans dem Jahre 1705, aussein
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Mähren und Schlesien, Band 17
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Mähren und Schlesien
Band
17
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1897
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.42 x 21.88 cm
Seiten
750
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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